Mehr als 300.000 Euro Schaden

Landgericht Heidelberg: Mann soll mit Taxi-Fahrscheinen betrogen haben

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Sarah Hennings
Sarah Hennings, SWR-Regionalstudio Mannheim

Ein gehbehinderter Mann soll seine Krankenkasse mit Taxifahrten um über 300.000 Euro geschädigt haben. Beim Prozessauftakt am Landgericht Heidelberg erschien er zu spät.

Ein Mann soll jahrelang auf Kosten seiner Krankenkasse mit dem Taxi von Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) nach Mannheim gefahren sein - aber nicht wie gedacht zu Behandlungen im Universitätsklinikum. So soll der 55-Jährige einen Schaden von mehreren hunderttausend Euro verursacht haben. Er muss sich deshalb vor dem Landgericht Heidelberg verantworten. Zum Prozessauftakt am Donnerstag erschien der Angeklagte mit Verspätung. Deswegen verzögerte sich die Verhandlung um einige Stunden, so eine Gerichtssprecherin auf SWR-Anfrage.

Keine Behandlungen im Universitätsklinikum

Der Angeklagte aus Sinsheim soll von seinem Hausarzt - wegen seiner Gehbehinderung - drei Jahre lang eine Dauerverordnung zur Krankenbeförderung ausgestellt bekommen haben. Diese hat der Angeklagte offenbar auch genutzt. Allerdings, ohne sich im Krankenhaus in Mannheim behandeln zu lassen.

Der Krankenkasse sei der Betrug aufgefallen, weil zwar Taxi-Rechnungen zum Uniklinikum Mannheim eingereicht, medizinische Behandlungen aus dem Krankenhaus jedoch nie vorgelegt worden sind, so die Gerichtssprecherin weiter.

Der 55-Jährige beteuerte dagegen, im Mannheimer Universitätsklinikum behandelt worden zu sein. Das Gericht geht davon aus, dass der Mann im Zeitraum zwischen 2017 und 2020 nahezu täglich mit einem Taxi von Sinsheim nach Mannheim gefahren worden ist.

Gesamtschaden von über 300.000 Euro

Das Taxiunternehmen rechnete die Fahrten wegen der Verordnung mit der Krankenkasse ab. Im Glauben, dass alles seine Richtigkeit habe. Dadurch entstand der Kasse laut Anklage ein Gesamtschaden von rund 310.000 Euro. Ein Urteil wird Mitte September erwartet.

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