In der Science Academy Baden-Württemberg in Adelsheim (Neckar-Odenwald-Kreis) knobeln Schülerinnen und Schüler, die in die achte und neunte Klasse kommen nach den Sommerferien, an wissenschaftlichen Aufgaben, die über den normalen Schulstoff hinausgehen. Hier können sie in den Sommerferien erste Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten sammeln. In dieser Woche hat die Science-Academy ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert.
Die Science Academy gehört zu den Deutschen JuniorAkademien
Die Deutschen JuniorAkademien sind ein Programm zur Förderung besonders lernwilliger und an Forschung und Wissenschaft interessierter Schülerinnen und Schüler. Die Programme werden für einzelne Bundesländer in den Sommerferien angeboten und von regionalen Veranstaltern organisiert, in Baden-Württemberg ist das die Science Academy in Adelsheim. Sie wird gefördert vom Regierungspräsidium Karlsruhe.
Kurse in Astronomie, Philosophie und Pharmazie
Die Science Academy läuft immer zwei Wochen lang, in diesem Jahr ging sie vom 25. August bis zum 7. September. Die Tage sind vollgepackt, das Programm geht jeden Tag von 7:30 bis 22 Uhr. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen müssen sich vorab für einen von sechs Kursen entscheiden: Zur Wahl standen in diesem Jahr Medizin/Physik, Astronomie, Pharmazie, Mathe/Informatik, Philosophie und ein reiner Physikkurs.
Jeden Tag arbeiten und forschen die Teilnehmenden knapp sechs Stunden lang in ihrem Kurs, bauen zum Beispiel das Modell eines Herz-Kreislauf-Systems nach, wie im Kurs Medizin/Physik. Daneben machen sie Sport, spielen im Orchester oder schreiben Gedichte.
Eigenen Funkwecker zusammenschrauben im Physik-Kurs
In diesem Jahr haben ein paar Schüler im Kurs Physik einen eigenen Funkwecker gebaut. Das Gehäuse ist selbst entworfen und von einem 3D-Drucker hergestellt. Auch Sender, Verkabelung und das Display haben die 14- und 15-jährigen Schüler eigenhändig gebaut.
Etwa die Hälfte wird für die Science Academy angenommen
76 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwischen 13 und 15 Jahren sind in diesem Jahr dabei gewesen. Sie wurden aus rund 150 Bewerbungen ausgewählt. Jedes Jahr können alle Gymnasien sowie Real- und Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg einen Kandidaten vorschlagen. Diese müssen dann ein Motivationsschreiben einreichen. Die beiden Akademieleiter Jörg Richter und Birgit Schillinger setzen sich dann in den Osterferien zusammen und suchen die Schülerinnen und Schüler aus.
Schülerinnen und Schüler treffen auf Gleichgesinnte
Die Science Academy ist ein wichtiges Angebot, findet Birgit Schillinger. In der Schule würden die Teilnehmenden oft nicht genug gefördert. Hinzu komme, dass die Schüler ihr besonderes Interesse an außerschulischen wissenschaftlichen Themen oft nicht im Umfeld teilen könnten. In der Akademie träfen sie auf viele Gleichgesinnte.