Ein Zebrastreifen in Eberbach (Rhein-Neckar-Kreis) steht im neuen Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler. Darin prangert der Verband besonders schwerwiegende oder kuriose Fälle an, in denen aus seiner Sicht Steuergelder verschwendet wurden.
Der Überweg in Eberbach musste entfernt werden, weil auffiel, dass der Zebrastreifen eigentlich zu nah an einer Bushaltestelle eingezeichnet wurde. Zu diesem Zeitpunkt gab es den Zebrastreifen in Eberbach aber seit 13 Jahren - zuvor war es niemandem aufgefallen.
Eberbacher Zebrastreifen nach 13 Jahren Geschichte
Der Zebrastreifen in der Stadtmitte von Eberbach war seit 2010 ganz normal genutzt worden. Doch dann stellte sich heraus, dass er an dieser Stelle niemals hätte errichtet werden dürfen. Aufgefallen ist das im Rahmen einer Verkehrsschau.
Das Problem: Wenn ein Bus an der nahgelegenen Haltestelle ohne Haltebuch hält, würden Fußgängerinnen und Fußgänger, die dort die Straße überqueren von anderen Verkehrsteilnehmern nicht rechtzeitig gesehen. Deshalb musste der Zebrastreifen im vergangenen Jahr zuerst gesperrt und dann sogar komplett weggefräst werden. Das hat 3.000 Euro gekostet.
Im Dezember 2023 hatte die Landesschau Baden-Württemberg über den Wirbel um den Zebrastreifen berichtet:
Schwarzbuch: Verschwendung in Eberbach
Die Stadt Eberbach hatte nach eigenen Angaben keine andere Möglichkeit, als den Fußgängerüberweg erst mit rot-weißen Absperrungen zu versehen und dann zu entfernen. Sonst hätte die Stadt gegen geltende Vorschriften gehandelt.
Der Bund der Steuerzahler fragt sich, wie ein Zebrastreifen 13 Jahre lang genutzt werden konnte - ohne, dass dieser Fehler aufgefallen ist. Der Verein fragt sich außerdem, wie eng Vorschriften im Nachhinein anzuwenden sind, wenn der Fehler über einen so langen Zeitraum niemanden aufgefallen ist.