Der Walldorfer Softwarekonzern SAP will wegen einer Umstrukturierung weltweit rund 8.000 Stellen abbauen. Am Wochenende gab es Mutmaßungen darüber, dass dies allein in Deutschland 2.600 Stellen betreffen könnte. Zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet. Der Betriebsratsvorsitzende Eberhard Schick sagte auf Nachfrage des SWR: "Niemand muss gehen."
Betriebsrat verhandelt über Abfindungsprogramme
SAP plane aktuell verschiedene Abfindungsprogramme, so Schick. Zum einen für ältere Mitarbeitende. Diese könnten mit einer freiwilligen Abfindung in den Vorruhestand gehen, vergleichbar mit einer passiven Altersteilzeit. Zum anderen für jene, die in Abteilungen arbeiten, die künftig an Stellenwert verlieren werden.
Als Beispiel nennt er das Geschäft mit lokalen Servern, diese würden über kurz oder lang von Cloud-Lösungen abgelöst werden. Mitarbeitende aus diesen Bereichen könnten dann beispielsweise eine Abfindung annehmen.
Bei beiden Varianten gelte allerdings, dass die Beschäftigten entscheiden könnten, ob sie das möchten oder nicht.
Betriebsrat: 2.600 SAP-Beschäftigte werden Angebot wohl annehmen
Laut Schick schätzt man aufgrund ähnlicher Maßnahmen in den vergangenen Jahren, dass in etwa 2.600 Personen das Angebot annehmen werden. Die Verhandlungen über Details sollen noch im April abgeschlossen werden.
Im Januar hatte der Konzern Umstrukturierungen angekündigt, um sich künftig verstärkt auf Angebote rund um das Thema Künstliche Intelligenz konzentrieren zu können. Weltweit betrifft das 8.000 Jobs. Der "Reorganisationsprozess" soll laut SAP bis Ende des ersten Quartals 2025 abgeschlossen sein.