Der Konzern Roche blickt auf ein nach eigenen Angaben "sehr zufriedenstellendes" Geschäftsjahr zurück. Der Umsatz 2022 lag bei 8,1 Milliarden Euro, so Roche beim Pressegespräch in Mannheim. Im Vergleich zum Vorjahr (9,5 Milliarden Euro) verzeichnet das Pharmaunternehmen demnach einen Umsatz-Rückgang von fast fünfzehn Prozent.
Rückläufiges Pandemie-Geschäft
Grund dafür sei vor allem der Rückgang des sogenannten Pandemie-Geschäfts im In- und Ausland. Der Bedarf an Corona-Medikamenten und Corona-Tests sei im Vergleich zur Pandemie-Hochphase im Jahr 2021 gesunken, sagt Claudia Fleischer, Geschäftsführerin von Roche Diagnostics in Mannheim. Das Kerngeschäft in der Diagnostik und in der Pharma habe sich hingegen sehr positiv entwickelt.
Roche kritisiert Rahmenbedingungen für Investitionen
Roche will auch künftig in Deutschland investieren. Das Unternehmen kritisiert aber die aktuellen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Diese würden nicht nur die Versorgung von Patientinnen und Patienten gefährden, sondern auch Investitionen in die Gesundheitsversorgung der Zukunft. Konkret damit gemeint seien Zwangsabschläge und Zwangsrabatte, die auf Arzneimittel eingeführt wurden. Diese würden den Umsatz bei Roche drastisch abbremsen, so Hagen Pfundner, Vorstand der Roche Pharma AG. Durch das sogenannte Finanzstabilisierungsgesetz würde das Unternehmen nach eigenen Angaben bis zu sieben Prozent des Jahresumsatzes verlieren.
Das Pharmaunternehmen will nach eigenen Angaben gegen die Auflagen des Bundesgesundheitsministeriums gerichtlich vorgehen.
Neues Diagnostik-Produktionszentrum in Bayern geplant
Am bayerischen Standort Penzberg will Roche rund 600 Millionen Euro in den Bau eines modernen Diagnostik-Produktionszentrum investieren. Dort sollen Einsatzstoffe für diagnostische Tests zum Nachweis von Herz-Kreislauf- oder Infektionskrankheiten hergestellt werden.
Weitere Investitionen - auch an den Standorten Mannheim und im südbadischen Grenzach-Wyhlen - stellt der Schweizer Konzern dagegen unter Vorbehalt.
Geschäftsführerin Claudia Fleischer hofft, dass Deutschland offen für Innovationen bleibe und eine "neue Deutschland-Geschwindigkeit" schaffe, um für Roche auch in Zukunft ein zentraler Ort für Investitionen und Wertschöpfung zu bleiben.