Mehr Geld für die Krankenversorgung?

Neckar-Odenwald-Kliniken setzen Hoffnungen in Krankenhaus-Reform

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Viele Kliniken haben Geldsorgen - ganz besonders im ländlichen Raum. In den Neckar-Odenwald-Kliniken hofft man jetzt, dass die geplante Krankenhausreform die Probleme lösen kann.

Rüdiger Mahler setzt große Hoffnungen in die Krankenhausreform. Bislang müssen der Ärztliche Direktor der Neckar-Odenwald-Kliniken und seine Kollegen täglich den Spagat zwischen einer guten Patientenversorgung und dem Kostendruck durch das System der Fallpauschalen bewältigen. Fallpauschale bedeutet, dass direkt nach der Diagnose festgelegt wird, wieviel Geld das Krankenhaus berechnen darf, zum Beispiel für die Behandlung einer Lungenentzündung. Das Problem daran: Jeder Krankheitsverlauf ist anders.

"Egal, was dieser Patient im Verlauf noch dazu bekommt - ein Nierenversagen oder eine Magenblutung  -  wir bekommen eine Pauschale für das gesamte Krankheitsbild, bei denen diese einzelnen Dinge nicht komplett abgerechnet werden Das ist unser Problem."

Viele Patienten mit Vorerkrankungen

So etwas, sagt Rüdiger Mahler, passieren gerade auf dem Land häufig, denn viele Patienten sind älter und haben oft mehrere Krankheiten. Der Mehraufwand werde aber nur bei Privat- und nicht bei Kassenpatienten kostendeckend bezahlt. Dieser Systemfehler zieht sich laut Rüdiger Mahler durch alle Krankenhausabteilungen. Betroffen sei auch die Notaufnahme. Dort muss das ganze Jahr Personal vorgehalten werden – aber die Kosten dafür werden laut Klinikleitung nicht zu 100 Prozent erstattet.

Neckar-Odenwald-Kliniken zu Krankenhausreform
Rüdiger Mahler bei der Visite

Weite Wege für Notfall-Patienten vermeiden

Gäbe es im ländlichen Raum keine Notaufnahme, müssten Notfall-Patienten laut Mahler einen erheblichen Zeitverlust mit in Kauf nehmen, um zu einer adäquaten Behandlung zu kommen – und das könne lebensgefährlich werden. Um eine ausreichende Versorgung der 145.000 Menschen im Neckar-Odenwald-Kreis zu gewährleisten, muss der Kreis seine beiden Kliniken seit Jahren mit Millionen an Steuergeldern am Leben erhalten. Landrat Achim Brötel fordert deshalb seit langem eine richtige Krankenhausreform.

"Wichtiger Ansatz der Reform ist, dass die Vorhaltekosten endlich in den Blick kommen. Auf der anderen Seite bin ich skeptisch. Die Reform atmet den Geist der Zentralisierung. Ich denke, es wird am Ende deutlich weniger Krankenhäuser geben als bisher. Es werden aber im ländlichen Raum alle gebraucht."

Unter einem Mangel an Patienten leiden die beiden Kreiskliniken in Mosbach und Buchen jedenfalls nicht. Nach Angaben der Klinikleitung werden dort jedes Jahr rund 60.000 Patienten behandelt.

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