Wenn es dunkel wird, geht es weiter: Die Bedeutung der Nacht nimmt in modernen Städten einen immer wichtigeren Raum ein. "Nachtkultur ist mehr als feiern" heißt es beispielsweise in der Einladung zu der Konferenz, die am Donnerstag im Mannheimer Stadtteil Jungbusch stattfindet. 300 Expertinnen und Experten, Stadtplanerinnen und Stadtplaner, Künstlerinnen und Künstler sind dabei. Zu der Internationalen Konferenz hat der Nachtbürgermeister der Stadt Mannheim, Robert Gaa, eingeladen.
Vielfalt im Nachtleben als Wirtschaftsfaktor
Zum einen kann Nachtkultur bedeuten: Live-Musik und Tanzen in Bars und Clubs. Sie ist damit aber eben auch Wirtschaftsfaktor und macht einen Teil der Identität einer Stadt aus. Entsprechend geht es in den Vorträgen und Diskussionen einerseits darum, wie man "Nachtkultur" entwickeln und fördern kann. Aber auch um die Konflikte, die dabei entstehen: Vor allem wenn es um das Thema Lärm und die Interessen von Anwohnern geht, die nachts lieber schlafen wollen.
Hier zwischen den verschiedenen Parteien zu vermitteln ist eine Hauptaufgabe von Nachtbürgermeistern, die es sowohl in Mannheim als auch in Heidelberg gibt.
Dritte Konferenz in Mannheim
Die NØK - die internationale Nachtkultur-Konferenz - widmet sich in Mannheim schon zum dritten Mal diesen Themenbereichen. Schon 2019 und 2021 wurde diskutiert. Vor, während und jetzt in einer Phase nach der Corona-Pandemie.
Vorreiter war die Stadt Mannheim in der Rolle der Definition eines Amts: Als erste deutsche Stadt gab es 2018 die Stelle des "Night Mayors", also eines Nachtbürgermeisters. Zurzeit ist das Robert Gaa, der nicht nur neue Ideen setzen soll, sondern auch als Vermittler auftritt, wenn es Konflikte gibt.
Zentrale Themen in diesem Jahr: Neue Orte erschließen, an welchen Live-Musik einen Platz bekommt. Aber auch ganz nüchterne Stadtentwicklungsthemen treiben die Teilnehmenden um: Wie kann der Nahverkehr und die der Sicherheit im öffentlichen Raum auch in der Nacht zuverlässig gewährleistet werden? Fragen, die am Ende nicht nur Partyhungrige betreffen. Sondern viele Menschen, die in größeren Städten leben.