Wer eine große Feier plant und ein Feuerwerk abbrennen möchte, darf das prinzipiell auch bei großer Trockenheit tun. Allerdings müssen die Veranstalter genau prüfen, ob die Umgebung für das geplante Feuerwerk geeignet ist. Notfalls muss nachgebessert werden, also zum Beispiel durch Bewässerung oder die Verlegung an einen anderen Ort.
Keine Verbote von Feuerwerken in der Region
Einschränkungen von offizieller Seite gibt es nicht, das haben zum Beispiel der Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Mannheim bestätigt. Das heißt, es gelten dieselben Regeln, die immer gelten: Privatpersonen müssen kleinere Feuerwerke bei einer Hochzeit oder einem Geburtstag bei der jeweiligen Kommune beantragen. Wird das genehmigt, darf man als Privatperson ein Feuerwerk der sogenannten Kategorie F2 zünden, das entspricht dem klassischen Silvesterfeuerwerk (geregelt nach § 3a Abs. 1 des Sprengstoffgesetzes).
Professionelle Pyrotechnik-Unternehmen, die eine Erlaubnis haben, dürfen die richtig großen Feuerwerke der Kategorie F4 abfeuern und: Sie brauchen keine extra Genehmigung.
Dürre und Hitze Meinung: Lasershow statt Feuerwerk
Das Abschlussfeuerwerk des Bad Kreuznacher Jahrmarkts ist abgesagt worden. Eine weise Entscheidung, findet Kirsten Tromnau, denn die Tradition der Feuerwerke gehört nicht mehr in unsere Zeit.
Feuerwerk bei Wieslocher Winzerfest auf der Kippe
Trotz genereller Erlaubnis, Feuerwerke zu zünden, prüfen Kommunen in der Region derzeit sehr genau, ob das vertretbar ist. Die Stadt Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) beispielsweise behält sich vor, erst kurzfristig zu entscheiden, ob das für den 29. August geplante Feuerwerk beim Winzerfest wirklich steigen kann.
"Selbstverständlich werden wir die dann herrschenden Verhältnisse bewerten und das Feuerwerk bei anhaltender Trockenheit absagen. Alles andere wäre nicht vertretbar."
Regen der vergangenen Tage bringt nichts
![Kein Feuerwerk beim Neidensteiner Altortfest (Foto: Gemeinde Neidenstein) Kein Feuerwerk beim Neidensteiner Altortfest](/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/1716552779853%2Cneidenstein-altortfest-kein-feuerwerk-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Die Gemeinde Neidenstein (Rhein-Neckar-Kreis) ist schon einen Schritt weiter gegangen und hat das geplante "Brillantfeuerwerk" beim Altortfest abgesagt. Aus gutem Grund, sagt der Bürgermeister.
"Wir halten es für zu riskant, bei dieser Trockenperiode das Feuerwerk zu zünden. Selbst wenn es noch regnen würde, wissen wir nicht, ob der ausreicht, um den völlig ausgetrockneten Waldboden entsprechend zu befeuchten, weil das Feuerwerk ja in der Nähe vom Wald gezündet werden sollte. Deshalb haben wir das Feuerwerk schweren Herzens abgesagt."
Professionelle Pyrotechniker reagieren auf Trockenheit
Andere Veranstalter setzen auf das Know-How von Experten, zum Beispiel der Luftsportverein Weinheim. Dort soll am 3.September das Sommerfest steigen und zwar mit einem Feuerwerk. Das wird von professionellen Pyrotechnikern organisiert, die nach Angaben der Veranstalter wissen, was sie tun. Das Feuerwerk sei so zusammengestellt, dass die Gefahr von Funkenflug, der zum Beispiel trockenes Gras entzünden könnte, verringert werde. Das bestätigt auch der Geschäftsführer von "Pyrotechnik im Quadrat" in Mannheim:
"Aufgrund der Trockenheit und der Brandgefahr ist es wichtig, auf sogenannte langziehende Effekte, wie Goldregen- oder Weideneffekte, die lange bis zum Boden fallen, besser zu verzichten."
Heidelberger Schlossbeleuchtung unproblematisch
Stattdessen setzt der Experte, der unter anderem den CSD Rhein-Neckar in Mannheim illuminiert, auf alternative Effekte, die kürzer brennen, so dass keine Funken am Boden aufkommen. Als Profi braucht er zwar keine Genehmigung, um ein Feuerwerk zu veranstalten - dafür trägt er aber auch die volle Verantwortung, falls doch was passiert. Im Moment überprüfe man deshalb jeden einzelnen Veranstaltungsort ganz genau, um zu sehen, wie trocken es dort ist. Unproblematisch sei es immer dann, wenn es Wasserflächen gibt und das Feuerwerk von einem schwimmenden Ponton aus gezündet werden könne.
![Auf Booten im Neckar betrachten Zuschauer in Heidelberg die Schlossbeleuchtung. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance) Auf Booten im Neckar betrachten Zuschauer in Heidelberg die Schlossbeleuchtung.](/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/1712914154733%2Cschlossbeleuchtung-heidelberg-2011-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Stichwort Wasser: Auch die Heidelberger Schlossbeleuchtung ist laut Veranstalter völlig unproblematisch, eben weil das Feuerwerk über dem Neckar, von der Alten Brücke aus, gezündet werde. Die dritte und damit letzte Schlossbeleuchtung für dieses Jahr findet am 3.September statt.