Die knapp sechs Monate alte Tochter von Brenda und Fabian hat einen angeborenen Herzfehler, der unbehandelt lebensbedrohlich ist. Deshalb steht der kleinen Patientin eine risikoreiche, achtstündige Operation bevor. Die Eltern sind nervös, trotzdem vertrauen sie ihrem Kinderherz-Chirurgen Tsvetomir Loukanov von der Kinderklinik in Heidelberg. Dank eines nachgedruckten 3D-Modells des erkrankten Herzens - zusätzlich zu den MRT- und CT-Bildern - konnten er und sein Team sich gut auf die OP vorbereiten.
3D-Modell für bessere OP-Vorbereitung in Heidelberg
Bei schweren angeborenen Herzfehlern entscheiden sich die Chirurgen in Heidelberg häufig für ein 3D-Modell des erkrankten Herzens. Mithilfe digitaler Technik erstellt das Team anhand von MRT- und CT-Bildern ein individuelles und reales 3D-Modell, das mit einem 3D-Drucker gedruckt wird. Die Modelle können entweder aus Hartplastik oder aus Silikon angefertigt werden. So können sich die Ärztinnen und Ärzte vor der OP mehrere Wochen intensiv auf den Eingriff vorbereiten und mehrere Szenarien üben. Der Druck eines Herzmodells kostet dabei nicht mehr als drei Euro. Das Verfahren kommt pro Jahr bei etwa 100 Operationen an Kinderherzen zum Einsatz.
Herz-OP ist ohne Komplikationen verlaufen
Nach acht Stunden haben Brenda und Fabian aus Heidelberg Gewissheit: Bei der OP ihrer Tochter hat alles ohne Komplikationen geklappt. Dank der guten Vorbereitung konnte Operateur Tsvetomir Loukanov seinen ursprünglichen Plan umsetzen. Mittlerweile liegt die Kleine nicht mehr auf der Intensiv-, sondern auf der Normalstation. Alle hoffen, dass sie langfristig auf keine weiteren Operationen und Medikamente angewiesen ist und ein normales Leben führen kann. Für Papa Fabian ist eins klar: Seine Tochter wird mal Herzchirurgin.