Seit 2022 gilt in Mannheim eine Katzenschutzverordnung. Zur Dämmung der raschen Fortpflanzung von Freigänger-Katzen mussten die Besitzerinnen und Besitzer ihre Vierbeiner mittels Tattoo oder Chip kennzeichnen und in einem Portal registrieren. Jetzt wurde die Kennzeichungs- und Registrierungspflicht durch eine Kastrationspflicht ergänzt. Freilaufende Katzen in Mannheim müssen laut Tierschutzverband Baden-Württemberg ab jetzt kastriert werden.
Änderungen besonders für Tierheime wichtig
Die neue Regelung entlastet vor allem die Tierschutzvereine. Zuvor mussten eingefangene Katzen mindestens sechs Monate separat gehalten werden, bevor man sie kastrieren konnte, so eine Sprecherin des Tierschutzverbands Baden-Württemberg.
Die Tierheime in der Region Rhein-Neckar sind nach eigenen Angaben überlastet. Die Heime in Städten wie Mannheim, Weinheim oder Sinsheim können keine Katzen mehr aufnehmen. Durch die neue Verordnung können Tierheime und Tierschutzverbände schneller handeln und so die Vermehrung von Katzen unterbinden.
Geht die neue Katzenschutzverordnung noch nicht weit genug?
Thomas Gebhardt, Vorsitzender des Tierschutzvereins Mannheim, übt dennoch Kritik an der neuen Verordnung. Da keinerlei Strafen zu erwarten sind, wenn man seine Freigänger nicht kastriert, könne man diese Regelung nur schwer als "Pflicht" bezeichnen.
Finanzielle Krisen durch Tierarztkosten
Die aktuelle bundesweite Gebührenordnung der Tierärztekammer (GOT) wurde 2022 eingeführt. Neu sind seitdem die vierfachen Gebührensätze und die Notfall-Pauschale von 50 Euro, die Tierärztinnen und Tierärzte in Rechnung stellen dürfen. Halterinnen und Halter beschweren sich deshalb vermehrt wegen der finanziellen Belastung nach einem Besuch bei einer Tierklinik.
Vereine zur Unterstützung in Notlagen
Der "Futteranker" in Mannheim ist für solche Notsituationen da. Er unterstützt besipielsweise durch Futterausgaben und leistet finanziellen Beistand bei ärztlicher Versorgung. Gemeinnützige Organisationen wie den "Futteranker" gibt es in Baden-Württemberg einige, doch auch diese haben alle Hände voll zu tun.