Elisabeth Guttenberger, Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz, ist tot. Sie starb am Montag im Alter von 98 Jahren, teilte der baden-württembergische Landesverband Deutscher Sinti und Roma in Mannheim mit. Guttenberger nehme "einen herausragenden Platz in der Geschichte der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma" ein, sagte der Verbandsvorsitzende Daniel Strauß.
Guttenberg wurde 1926 in Stuttgart geboren
Elisabeth Guttenberger wurde nach Angaben des Verbands 1926 in Stuttgart geboren, 1936 zog die Familie nach München. Im Jugendalter wurde sie 1943 als Angehörige der Sinti in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort kamen viele ihrer Verwandten ums Leben, teilte der Verband Deutscher Sinti und Roma weiter mit. In den verschiedenen Lagern des Komplexes Auschwitz-Birkenau wurden von 1940 bis 1945 insgesamt rund 1,1 Millionen Menschen ermordet. Mehr Informationen zum Völkermord an den Sinti und Roma während des Nationalsozialismus gibt es hier.
Guttenberger sagte nach 1945 in Prozessen gegen nationalsozialistische Täter aus und setzte sich für die Aufarbeitung und Aufklärung nationalsozialistischer Verfolgung ein. So hielt sie an prominenter Stelle Reden, etwa 1992 im Berliner Reichstagsgebäude zum 50. Jahrestag des "Auschwitz-Erlasses". 2002 gründete sie gemeinsam mit anderen den "Verein Bildung für Sinti und Roma in Ravensburg". Im vergangenen September erhielt sie den Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma.