Der Oscar nominierte Film "The Zone of Interest" zeigt das Leben der Lagerkommandanten-Familie Höß direkt neben dem KZ Auschwitz. Eine Mannheimerin hat es hautnah miterlebt.
Am kommenden Wochenende werden in Los Angeles die Oscars verliehen. Nominiert ist unter anderem "The Zone of Interest" mit Sandra Hüller und Christian Friedel. Der Film erzählt die Geschichte des Lagerkommandanten Rudolf Höß und seiner Familie.
Mannheimerin überlebte durch Zufall
Was viele nicht wissen: eine Frau aus Mannheim hat hautnah miterlebt, was der Film zu rekonstruieren versucht - ein scheinbar normales Familienleben direkt neben einem Vernichtungslager.
Die Mannheimerin Sophie Stippel kam ins KZ, weil sie sich als Zeugin Jehovas gegen den Nationalsozialismus aufgelehnt hat. Als sie 1942 vom Frauenlager Ravensbrück nach Auschwitz verlegt wurde, begegnete sie zufällig einem Bekannten aus ihrer Kindheit: dem Lagerkommandanten Rudolf Höß, der ebenfalls in Mannheim aufwuchs. Er machte sie zu seiner Köchin.
Das, was im Haus der Familie vor sich ging, versucht der Film "The Zone of Interest" jetzt nachzuempfinden.