Pandemie strapaziert Kliniken

Drei Jahre Corona: Krankenhäuser in Mannheim und Umgebung personell und finanziell stark belastet

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Krankenhäuser in der Region ziehen nach drei Jahren Corona-Pandemie eine durchwachsene Bilanz. Die personelle und finanzielle Situation der Kliniken wurde auf die Probe gestellt.

Die Pandemie habe tiefe Spuren hinterlassen, heißt es aus dem Universitätsklinikum Mannheim - sowohl bei den Mitarbeitenden als auch im Etat des Klinikums. Die Beschäftigten aus Pflege, ärztlichem Dienst, Servicebereichen und Verwaltung hätten sich in den vergangenen drei Jahren unermüdlich dafür eingesetzt, schwer kranke Patienten trotz aller Widrigkeiten bestmöglich zu behandeln und zu versorgen – eine riesige Kraftanstrengung, so ein Sprecher.

 

Uniklinikum Mannheim: Finanzielle Folgen halten an

Für das große Engagement der Beschäftigten müsse man dankbar sein, heißt es weiter. Das Klinikum habe außerdem hohe Zusatzkosten stemmen müssen, etwa für Schutzausrüstungen und mehr Personal. Da zugleich Einnahmen weggebrochen seien, weil weniger operiert wurde, seien teilweise "existenzbedrohende Defizite" entstanden. Die dafür vorgesehenen Ausgleichszahlungen seien zu gering ausgefallen, so das Uniklinikum Mannheim. Aktuell würden dort 18 Patienten mit SARS-CoV-2 behandelt, davon einer auf Intensivstation (Stand: 27. Januar 2023).

GRN-Kliniken: Auch Beschäftigte oft von Corona betroffen 

Aus den GRN-Kliniken (Eberbach, Sinsheim, Schwetzingen und Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis) heißt es, die Corona-Ausgleichszahlungen von Bund und Land hätten durchaus geholfen. Es sei aber bedauerlich, dass es diese Zahlungen für das Jahr 2022 nicht mehr gab, so eine Sprecherin, obwohl die Anzahl der Patienten und Patientinnen, die stationär wegen einer Corona-Erkrankung behandelt worden waren, nicht kleiner gewesen sei als in den Jahren zuvor. Außerdem hätten zeitweise Lieferengpässe bei Masken und OP-Abdeckungen zu "saftigen Preissteigerungen" geführt. Die Sprecherin betonte aber, dass die medizinische Versorgung auf höchstem Niveau aufrechterhalten worden sei - trotz Corona-bedingter Ausfälle beim Personal. Seit Jahresbeginn würden 40 bis 70 Corona-Fälle pro Woche behandelt.

"Schwierig waren für uns sich ständig ändernde und je nach Bundesland unterschiedliche Regeln, seien es Besuchsregeln und -verbote, Quarantäne-Verordnungen oder die Impfpflicht-Debatte. Hier sollte es künftig einen gut strukturierten Notfallplan geben."

Uniklinikum Heidelberg: Aktuelle Situation beherrschbar

Auch das Uniklinikum Heidelberg bemängelt die unzureichende finanzielle Unterstützung. Schließlich hätten Unikliniken wie Heidelberg während einer Pandemie eine "Lotsenfunktion". Alles in allem sei man aber dank des Engagements der Beschäftigten gut durch die Corona-Jahre gekommen. Inzwischen sei die Lage sehr gut beherrschbar. Die Fälle auf den Intensivstationen seien im Vergleich zum vergangenen Winter sehr deutlich zurückgegangen, so die Sprecherin weiter. Problematisch sei aktuell die saisonal bedingt hohe Zahl von Mitarbeitenden mit Atemwegsinfekten.

Die Neckar-Odenwald-Klinik in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis).
Die Neckar-Odenwald-Klinik in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis).

Neckar-Odenwald-Kliniken: Aktuell vier Corona-Patienten

Eine Welle mit Grippe- und weiteren Atemwegsinfektionen im Dezember und um den Jahreswechsel war auch in den Neckar-Odenwald-Kliniken eine Herausforderung. Inzwischen sei sie aber wieder abgeklungen, so ein Kliniksprecher. Auch die Zahl der Corona-Patienten und -Patientinnen sei spürbar zurückgegangen, aktuell würden in Buchen und Mosbach nur noch je zwei Fälle behandelt (Stand: 31. Januar 2023).

Er betonte weiter, dass die Bevölkerung des Neckar-Odenwald-Kreises während der Pandemie eine wohnortnahe stationäre Versorgung schätzen gelernt habe. Das sei aber leider in der Politik schnell wieder in Vergessenheit geraten. Schließlich koste es viel Geld, medizinische Ressourcen vorzuhalten - Geld, das allerdings im ländlichen Raum gut angelegt sei. Das, so der Sprecher, bewähre sich nicht nur in pandemischen Extremsituationen, sondern jeden Tag für die gesamte Bevölkerung.

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