"Naturerhalt statt Asphalt"

Protestzug in Mannheim gegen zunehmende Bodenversiegelung

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Am Sonntag haben rund 150 Demonstrierende gegen den umweltschädlichen Bodenverbrauch protestiert. Mit Traktoren und Schildern forderten sie ein Umdenken.

Zum Auftakt der Demonstration kamen rund 40 Traktoren vor dem Mannheimer Schloss angefahren. Anschließend zogen die Protestierenden zu Fuß zum Paradeplatz weiter. Auf Schildern forderten sie "Kein weiter so". Laut Bundesbündnis Bodenschutz werden in der Rhein-Neckar-Region jährlich rund 360 Hektar Fläche versiegelt, das entspricht etwa 500 Fußballfeldern; durch den Bau von Gewerbegebieten, Straßen und Gebäuden.

Demonstration richtet sich an Regionalverband Rhein-Neckar

Einer der Anlässe der Demonstration ist der Weltbodentag, der jährlich am 5. Dezember stattfindet. Der andere Anlass ist, dass der Regionalverband Rhein-Neckar am 9. Dezember über die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbeflächen berät. Nach Ansicht des Bundesbündnisses Bodenschutz ist zu viel Flächenversiegelung in Planung.

Naturschutzverbände, Landwirte und Bürger protestieren Seite an Seite

An der Demonstration beteiligte sich ein breites Bündnis aus Naturschutz-Engagierten, Landwirten und besorgten Bürgerinnen und Bürgern. Sie kamen vorwiegend aus der Rhein-Neckar-Region, teilweise aber auch von weiter her. Die rund 150 Protestierenden äußerten sich wütend bis verzweifelt über die fortschreitende Versiegelung.

SWR
Demonstrierende wollen ein Umdenken

Bodenschutz-Bündnis: Immer mehr Flächenverbrauch schadet der Umwelt

Nach Angaben des Bündnisses kann ein Quadratmeter freier Boden 300 Liter Grundwasser filtern, CO2 speichern und die Umgebung um bis zu fünf Grad abkühlen. Außerdem lebten in jedem Quadratmeter über 2.000 Lebewesen. Auch die Landwirtschaft brauche freie Flächen, um Pflanzen für Lebensmittel anzubauen. Wenn zu viel Boden verbraucht werde, schade das also der Artenvielfalt, der Umwelt und der Landwirtschaft, so das Bundesbündnis Bodenschutz.

Bundesbündnis Bodenschutz fordert Umbau statt Neubau

Laut der Umwelt-Initiative gibt es bundesweit sehr viele leere Wohnungen, Häuser und Industrieanlagen. Sie hätten, so die Initiative, eine Gesamt-Grundfläche, die doppelt so groß wie Hannover sei. Bevor also zum Beispiel auf einer freien Fläche ein neues Gewerbegebiet gebaut werde, könnten zunächst leer-stehende Hallen und Häuser genutzt oder umgebaut werden.

Forderung: Bundesregierung soll sich an Ziele halten

Außerdem fordert das Bodenschutzbündnis, dass sich die Bundesregierung an ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele hält und Obergrenzen beim Flächenverbrauch setzen soll.

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