Der zweite von insgesamt vier Kühltürmen des ehemaligen AKW in Biblis ist am Donnerstagnachmittag gefallen. Der Einsturz dauerte nur mehrere Sekunden, dann folgte eine große Staubwolke. Dabei verlief laut Kraftwerksbetreiber RWE alles nach Plan.
Zwei von vier Türmen des AKW Biblis sind Geschichte
Der erste Turm wurde bereits Anfang Februar zum Einsturz gebracht. Das Atomkraftwerk wird seit 2017 zurückgebaut. Die Kühltürme sind etwa 80 Meter hoch. Der Turm war durch Schlitze in der Betonwand geschwächt worden, dann wurden Stützen von einem ferngesteuerten Bagger entfernt und der Kühlturm gab schließlich nach.
Laut RWE sind die Kühltürme in Biblis während ihres Betriebs nicht mit Radioaktivität in Berührung gekommen. Sie dienten dazu, dass das frühere Kernkraftwerk den benachbarten Rhein nicht zu sehr mit Wärme zu belasten, wenn die Temperaturen zu heiß werden oder es Niedrigwasser gebe.
Bauschutt der Kühltürme soll wiederverwendet werden
Pro Turm fallen rund 15.000 Tonnen Bauschutt an, so RWE. Das Material soll recycelt werden. Es werde zum Großteil als Kiesersatz für die Beton-Produktion oder als Zuschlagsstoff in der Zementindustrie wiederverwertet, so RWE. Die zwei verbleibenden Kühltürme von Block B sollen dann im Jahr 2024 fallen.