Der Absturz eines Hubschraubers im vergangenen Herbst bei Buchen (Neckar-Odenwald-Kreis) mit drei Todesopfern ist auf einen Pilotenfehler zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in ihrem Abschlussbericht.
Der Hubschrauber mit drei Insassen war am 17. Oktober 2021 um die Mittagszeit in Herzogenaurach (Bayern) gestartet und wollte nach Speyer (Rheinland-Pfalz) fliegen. Im Nachhinein lasse sich nicht mehr klären, welcher der beiden vorne sitzenden Männer den Hubschrauber gelenkt habe, heißt es im Bericht der BFU. Die Absturzursache sei sehr wahrscheinlich ein Manöver und eine fehlerhafter Steuerung. Dadurch sei der Rotor in den Rumpf und in die Kabine des Hubschraubers eingeschlagen und habe ihn so in der Luft regelrecht "zerlegt". Pilot und Passagiere hätten demnach keinerlei Überlebenschancen gehabt. Laut Abschlussbericht handelte es sich um einen privaten Flug mit einem erfahrenen Piloten, der zudem als äußerst gewissenhaft bekannt gewesen sei.
"Mast Bumping" als Ursache
Ein solches Unfallereignis wird in Fachkreisen als "Mast Bumping" bezeichnet. Wird zu ruckartig manövriert, werden die Gelenke im Rotor zu stark beansprucht, außerdem können die Rotorblätter den Hubschrauber berühren und dabei schlimmstenfalls brechen oder Rumpf und Kabine schwer beschädigen.
Kein Hinweis auf Fremdverschulden
Der Abschlussbericht der BFU bestätigt damit die Einschätzung der Ermittler der Staatsanwaltschaft Mosbach (Neackar-Odenwald-Kreis). Sie waren im März 2022 zu dem Schluss gekommen, dass es keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden gebe.
Der Hubschrauber war am 17. Oktober 2021 in einen Wald beim Buchener Ortsteil Stürzenhardt gestürzt. An Bord waren neben dem 61-jährigen Piloten aus Franken ein 34-jähriger und ein 18-jähriger Mann.