Fast zwei Tage lang durchtanzen können Techno-Fans am Wochenende auf der Time Warp. Die Veranstalter haben das Festival auf dem Mannheimer Maimarktgelände um einen Tag ergänzt, damit Besucher zum 30. Jubiläum ganze 30 Stunden tanzen können. Als Geburtstagsgeschenk, sagt Robin Ebinger, einer der Veranstalter.
Die Stadt Mannheim erwartet an beiden Tagen insgesamt rund 36.000 Besucherinnen und Besucher. Zum ersten Mal wird es auf der Time Warp zudem möglich sein, legal Cannabis zu konsumieren. "Es ist legalisiert in jedem Bundesland, also ist es auch auf der Time Warp legal", sagt Ebinger. Allerdings gelten die gesetzlichen Regelungen: Der Handel werde nicht toleriert.
Mannheimer Time Warp feiert 30 Jahre Liebe zu Techno
In 30 Jahren Time Warp hat sich viel verändert. Aus einem kleinen Festival in Ludwigshafen am Rhein ist ein internationales Technofestival in Mannheim geworden. Rund die Hälfte der Besucher reist aus dem Ausland an, sagt Robin Ebinger dem SWR im Interview: "Wir freuen uns, dass wir Mannheim für dieses Wochenende zum Epizentrum der elektronischen Musik machen können."
Gleichzeitig hat die Time Warp seit einigen Jahren auch internationale Ableger, zum Beispiel in New York (USA) und São Paulo (Brasilien). Gleich geblieben ist über die Jahre vor allem die Liebe zur elektronischen Musik, sagt Ebinger. Versuche, Rap oder Indie auf der Time Warp zu spielen, sind gescheitert.
Zahlreiche Fans kommen seit Jahren auf die Time Warp
Viele Time Warp-Besucher verbindet die gemeinsame Liebe zum Techno. Gianluca Taibi ist seit 2007 jedes Jahr dabei. Für ihn ist das größte Highlight immer der sogenannte "Sonnentanz", wenn morgens die ersten Sonnenstrahlen auf die Tanzfläche des gläsernen Dancefloors - genant Glashaus - fallen. "Das tolle daran ist auf jeden Fall, das ein solch großes Techno-Festival direkt vor der Haustür stattfindet. So viele DJs auf einen Raum", sagt Taibi.
"Licht und Sounddesign ist das beste, was du bekommen kannst", sagt Markus Herrmann. Auch er ist regelmäßiger Besucher der Time Warp. Für ihn ist die Time Warp "eines der führenden Indoor Techno-Festivals, quasi vor der Haustür."
Das Mannheimer Festival zieht aber nicht nur Stammgäste an. Michael Dietz ist dieses Jahr zum ersten Mal dabei: "Was mich reizt mal dabei zu sein ist, das es ein Event ist, das es schon sooo lange in Mannheim gibt und die Leute echt aus ganz Europa dafür anreisen… da muss man als Mannheimer doch mal dabei gewesen sein."
Polizei erwartet friedliches Time Warp-Festival 2024
Die Mannheimer Polizei erwartet bei der Time Warp dieses Jahr keine größeren Gewaltdelikte und ein eher friedliches Festival, so ein Sprecher gegenüber dem SWR. Man habe ein spezielles Konzept, das sich in den vergangenen Jahren bewährt habe. Gleichzeitig rechnet die Polizei aber mit einem hohen Verkehrsaufkommen rund um das Maimarktgelände. Zudem werde es wohl zu einigen Drogendelikten kommen. Die Polizei will deshalb Kontrollen in Bezug auf die Fahrtüchtigkeit durchführen.
Um das Verkehrsaufkommen abzufedern, will die Rhein-Neckar-Verkehrs GmbH Zusatzfahrten zwischen dem Bahnhof und dem Maimarktgelände einrichten.
Damit es nicht zu Ruhestörungen kommt, hat der Veranstalter eine Firma beauftragt, die durchgehend die Lärmpegel messen und dafür sorgen soll, dass Vorgaben eingehalten werden. Außerdem wird es während der Veranstaltung eine Service-Hotline geben.
Ausstellung zum Jubiläum in den Reiss-Engelhorn-Museen
Anlässlich des Jubiläums gibt es in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen (rem) eine spezielle Ausstellung zur Time Warp. Auf 24 Bildschirmen gibt es Kunstinstallationen mit verschiedenen Fotos aus 30 Jahren Time Warp.
Ausstellung zum Techno-Jubiläum 30 Jahre Time Warp – Sven Väth und andere Star-DJs durch die Linse von Luigi Toscano
Die Stadt Mannheim feiert ein Techno-Jubiläum. Zeitgleich zu sehen: die Ausstellung „30 Years of Time Warp“ mit den Porträts internationaler DJ-Größen von Luigi Toscano.
"Für diejenigen, die regelmäßig auf die Time Warp gehen, wird es Gänsehautmomente geben", sagt der Kurator der Ausstellung, Torben Giese. Die Ausstellung wird von der Curt-Engelhorn-Stiftung, der Brombeeren-Stiftung, der Bassermann-Kulturstiftung und der Baden-Württemberg- Stiftung finanziert.