"Wir hätten nie damit gerechnet, was da alles auf uns zukommt", sagt Geschäftsführerin Nadine Rottenberger dem SWR mit Blick auf die drei zurückliegenden schwierigen Corona-Jahre. Der erste Lockdown im Frühjahr 2020 habe "eine Art Schockstarre" ausgelöst, als man erfahren habe, dass das Geschäft noch am selben Tag schließen musste. Darauf zu reagieren, sei schon "sehr, sehr schwer" gewesen, so Rottenberger.
Corona-Pandemie: Modegeschäft mit kreativen Lösungen
In der ganzen Not – Lockdown, Kurzarbeit, eine Corona-Verordnung nach der anderen – wurden sie kreativ in dem Modegeschäft: Die Kunden konnten eine Auswahl an Kleidung zu sich nach Hause bestellen und in Ruhe anprobieren - und im Modehaus gab es zeitweise stattdessen Eier, Nudeln und Klopapier zu kaufen.
Mit dem ersten Lockdown war die Krise aber noch lange nicht vorbei. In Erinnerung bleiben Nadine Rottenberger auch die Einlasskontrollen. Am Eingang mussten sie sich Impfzertifikate ihrer Kunden zeigen lassen, aus heutiger Sicht "völlig verrückt".
Wieder Alltag im Modehaus - aber die nächsten Krisen sind schon da
Immerhin, so die Geschäftsführerin, habe man nicht nur das gesamte Personal halten, sondern sogar aufstocken können. Der Einzelhandel auf den Land funktioniere, es gehe ihnen wirtschaftlich gut, so Rottenberger. Allerdings gebe es zahlreiche neue Herausforderungen, etwa die Energiepreis-Explosion und die Lieferschwierigkeiten auch bei Kleidung. Auf die Lieferung zum Beispiel von schwarzen Herrensocken in bestimmten Größen müssten sie inzwischen monatelang warten.
Modehaus-Chefin: "Gesundheit steht jetzt an oberster Stelle"
Nadine Rottenberger betont, sie nehme jetzt nicht nur Gesundheit ganz anders wahr, sondern auch viele scheinbar banale Dinge, die um sie herum passieren, sie gehe mit viel offeneren Augen durchs Leben.