Es sind unsichere Zeiten. Das könnte auch Einfluss auf das Weihnachtsgeschäft in der Region haben. Aktuell sind die Umsätze noch schwach und die Händler in Karlsruhe schauen mit gemischten Gefühlen auf die Vorweihnachtszeit. Die ist besonders für den Einzelhandel enorm wichtig. Teilweise macht das Weihnachtsgeschäft bis zu drei Viertel des Jahresumsatzes aus.
Weihnachtsgeschäft: Karlsruher Einzelhandel ist vorsichtig optimistisch
"Wir hoffen verhalten auf ein minimales Plus", verrät Petra Lorenz vom Handelsverband Nordbaden in Karlsruhe. Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet für November und Dezember mit einem Umsatzplus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Shopping-Lust hänge auch von der Entwicklung der großpolitischen und wirtschaftlichen Lage ab, so der Verband. Und auch die Atmosphäre in der Innenstadt entscheide darüber, ob sich die Leute für den Einkauf vor Ort und gegen Online-Shopping entscheiden.
Damit Shopping-Lust aufkommt, muss alles passen
Der Weihnachtsmarkt lockt Menschen in die Innenstadt, Baustellen schrecken ab. Besonders zur Weihnachtszeit darf es aber auch nicht zu warm sein oder zu nass und zu windig. Das bestätigt die Händlerin Petra Lorenz, aber auch Frank Theurer von der City-Initiative Karlsruhe: "Es gibt nichts schlimmeres als Wind, Regen und mittlere Temperaturen. Da schmeckt kein Glühwein und es macht keinen Spaß einzukaufen."
Auch Michael Hertl vom Stadtmarketing Pforzheim betont, wie wichtig es ist, das Einkaufen zu einem Erlebnis zu machen. In Pforzheim ziehen die verschiedenen Weihnachtsmärkte oder der kostenlose Einpack-Service für Geschenke viele Einkaufslustige in die Innenstadt.
Glühweinpyramide und Riesenrad Weihnachtsmarkt in Karlsruhe eröffnet
In Karlsruhe öffnet am Montag der Christkindlesmarkt für Besucherinnen und Besucher. Bis kurz vor Heiligabend ist er täglich von 11 bis 21 Uhr geöffnet. Am Wochenende sogar bis 22 Uhr.
Saug- und Wischroboter sowie Haarstyler als Verkaufsschlager
Es gibt Klassiker, die jedes Jahr in der Weihnachtssaison gerne gekauft werden: Zum Beispiel Kosmetik, Düfte und Spielsachen. Auch Elektrogeräte sind beim vorweihnachtlichen Shopping beliebt. Während in den vergangenen Jahren speziell Handys, Tablets oder elektronische Spielgeräte gekauft wurden, überrascht dieses Jahr der Trend zu Elektro-Nutzgeräten. "Der große Renner werden Saug- und Wischroboter sowie Haarstyling-Geräte sein", weiß Petra Lorenz.
Schwer hätten es dagegen Kleidung und Schuhe. Schneestiefel und dicke Jacken werden erst gekauft, wenn es kalt ist. Besonders inhabergeführten Kleidungsgeschäften ginge es nicht gut. "Viele Modegeschäfte haben eher einen Galgenhumor", so die Händlerin weiter.
Umfrage unter Händlern Weihnachtsgeschäft in Baden-Württemberg läuft bislang schleppend
Die Konjunktur lahmt, die Kunden halten ihr Geld zusammen und das bekommen die Händler zu spüren. Das Weihnachtsgeschäft in Baden-Württemberg kommt nicht in Schwung.
Zeit zwischen den Jahren ist mittlerweile fast wichtiger
In den letzten Jahren zeichnete sich schon ab, dass es mit dem Weihnachts-Shopping immer später losgeht. Obwohl sich die Straßen sowohl in Karlsruhe als auch in Pforzheim in den vergangenen Tagen immer mehr füllen, wird die heiße Phase erst in der Woche vor Heiligabend erwartet. Immer wichtiger wird laut Petra Lorenz die Zeit zwischen den Jahren, nach Weihnachten und bis zum Ende der Weihnachtsferien. An Heiligabend würden nach wie vor viel Geld und auch Gutscheine verschenkt. Die Ferien oder die Urlaubszeit zwischen den Jahren eigne sich dann für viele perfekt dazu, einen Tagesausflug in die Stadt zu machen und shoppen zu gehen.