Wie die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) mitteilen, müssen einige Aufzüge wegen zu großer Sommerhitze aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden. Immer, wenn die Temperaturen die 32 Grad-Marke überschreiten, kann es kritisch werden. Das Problem rund um die Aufzüge am Europaplatz und Marktplatz besteht laut VBK schon seit zwei Wochen.
VBK: Aufzugtechnik hält der Hitze nicht Stand
Nach Angaben der Verkehrsbetriebe ist ein Teil der Steuerungstechnik ungeschützt der Sonne ausgesetzt. Wird es draußen zu heiß, können die Aufzüge nicht mehr sicher betrieben werden und müssen abgeschaltet werden.
Die beiden Anlagen am Markt- und Europaplatz sollen deshalb umgebaut werden und die Technik an einen Platz verbaut werden, der besser vor der Sonne geschützt ist. Bis dahin müssen die Aufzüge an heißen Tagen immer wieder abgeschaltet bleiben. Wer auf einen Aufzug angewiesen ist, soll laut VBK auf die Haltestellen Kronenplatz, sowie Ettlinger und Mühlburger Tor ausweichen.
Ausfall der Aufzüge ist Problem für Menschen mit Behinderung
Der Ausfall der Aufzüge ist nicht nur für Menschen mit Rollstuhl sehr ärgerlich. Auch Personen mit Rollator oder schon Mütter mit einem Kinderwagen müssen jetzt Umwege oder größere Mühen, wie etwalange Treppen, auf sich nehmen. Die Nutzung von Rolltreppen ist für einige gar nicht möglich.
Die Behindertenbeauftragte der Stadt Karlsruhe, Ulrike Wernert, kritisiert den Ausfall der neuen Technik. Das sei sehr ärgerlich sagte sie dem SWR. "Es verwundert doch sehr, dass in einer neuen Anlage, in einer Stadt, die nicht erst seit gestern mit hohen Temperaturen leben muss, bei der Auswahl der Technik nicht auf entsprechende Kriterien geachtet wird."
"Ich hoffe, sehr, dass es so schnell wie möglich technische Umrüstungen gibt, die einen zuverlässigen Betrieb gewährleisten."
Hitze macht Besuch in der Karlsruher Innenstadt schwierig
Ein Problem für Menschen, die auf die Fahrstühle angewiesen sind, sei die Planbarkeit von Besuchen in der Stadt, betont auch Artur Budnik vom Beirat für Menschen mit Behinderungen in Karlsruhe. Wer könne schon vorhersehen, ob die 32 Grad-Marke überschritten und damit die Fahrstühle wieder ausgeschaltet werden? Effektiv würden auf diese Weise behinderte Menschen von einem Stadtbesuch in Karlsruhe ausgeschlossen.
Fahrstühle sollen erst in vier Wochen wieder sicher laufen
Christian Högelmeier, der Technische Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe in Karlsuhe (VBK), geht davon aus, dass das Problem erst in etwa vier Wochen behoben sein könnte. Denn es fehlen Teile für die Aufzüge, die auch nicht kurzfristig beschafft werden können. Solange sollen Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe gehbehinderten Menschen in den U-Bahnhöfen in der Innenstadt zur Seite stehen, verspricht der VBK-Chef.
Die Verkehrsbetriebe machen für die Misere den Fahrstuhllieferanten, eine Firma Schindler, verantwortlich. Dort hätte man das Problem schon vorher erkennen können, bestätigt Högelmeier auf SWR Nachfrage.
VBK: Kinderkrankheiten bei U-Bahn frustrierend
Ganz offenbar haben aber weder die Schweizer Aufzugspezialisten von Schindler noch die Techniker der Kombi-Lösung mit den hohen Karlsruher Temperaturen gerechnet. Högelmeier betont dagegen, es habe für ein Projekt in dieser Größenordnung außerordentlich wenig Kinderkrankheiten gegeben. Trotzdem sei jede Kinderkrankheit natürlich frustrierend.