Seit Jahren wird über die Zukunft der vom Einsturz bedrohten Ruine Hundseck in der Gemarkung Ottersweier (Landkreis Rastatt) diskutiert. Mit einer erneuten Zwangsversteigerung vor dem Amtsgericht Baden-Baden am Donnerstag kommt zwar wieder etwas Bewegung in den Fall - die Aussichten auf mögliche Bieterinnen oder Bieter sind jedoch nicht sonderlich vielversprechend.
Das frühere Kurhaus war 2007 an zwei aus der Türkei stammende Geschäftsleute versteigert worden, die es verfallen ließen.
SWR-Reporter Patrick Neumann zur Zwangsversteigerung der Ruine Hundseck am Donnerstag:
Termin für möglichen Abriss der Ruine Hundseck noch offen
Wie ein Sprecher auf SWR-Nachfrage mitteilte, schätze man von Seiten des Landkreises Rastatt die Chancen einer erfolgreichen Zwangsversteigerung als gering ein. "Gründe hierfür sind zum einen eine unübersichtliche Grundbuchlage, aber auch baurechtliche Problematiken auf dem Grundstück", heißt es. Bei dem Termin am Donnerstag handelt es sich bereits um die dritte Zwangsversteigerung der Ruine Hundseck an der Schwarzwaldhochstraße.
Über den Unmut der Bürgerinnen und Bürger über den Verfall des ehemaligen Kurhauses haben wir in diesem Artikel ausführlich berichtet:
Unterschriftenaktion soll Druck erhöhen Schwarzwaldhochstraße: Bewegung im Fall Ruine Hundseck
Seit Jahren steht die alte Hotelruine Hundseck leer. Der Unmut der Bürger gegen den ungewollten Schandfleck zwischen Mummelsee und Sand wächst. Jetzt will die Politik ihre Maßnahmen verschärfen.
Bleiben die Kosten am Landkreis Rastatt hängen?
Im Hintergrund laufen bei den Behörden Pläne für den Entwurf einer Abrissverfügung, nach der das Gebäude über die Köpfe der derzeitigen Eigentümer hinweg beseitigt werden könnte. Auf den Kosten bliebe in diesem Fall allerdings der Landkreis sitzen. Wann ein möglicher Abriss der Ruine Hundseck stattfinden könnte, ist derzeit noch offen.
Verfahren ohne wirksames Gebot endgültig beendet
Sollte bei dem Zwangsversteigerungstermin am Donnerstag kein wirksames Gebot abgegeben werden, wäre das Verfahren laut Landkreis Rastatt endgültig beendet. Trotz der geringen Erfolgsaussichten habe man sich aber dazu entschieden, das Verfahren weiterhin aufrechtzuerhalten und zu Ende zu führen, um sämtliche rechtliche Möglichkeiten gegenüber der Eigentümerschaft auszuschöpfen und gemeinsam mit der Gemeinde Ottersweier sowie der Stadt Bühl den Druck auf die Eigentümer aufrechtzuerhalten.