Seit Mittwochmorgen waren rund 90 Zollbeamte auf dem Areal des Antriebs-Technik-Herstellers SEW Eurodrive in Graben-Neudorf (Kreis Karlsruhe) unterwegs. Die Polizei sicherte das Gelände mit weiteren Kräften. Überprüft wurden rund 280 Beschäftigte von Firmen, die im Auftrag von SEW eine neue Produktionshalle bauen.
Zoll kontrolliert 300 Beschäftigte in Graben-Neudorf
Kontrolliert wurde unter anderem, ob die Beschäftigten vor Ort auf der Baustelle schwarzarbeiten oder weniger als den branchenüblichen Mindestlohn verdienen. Die Verantwortung dafür liegt bei den etwa 30 beauftragten Baufirmen und weiteren Subunternehmen. Auch Dolmetscher waren im Einsatz. Laut Hauptzollamt Karlsruhe werden durch solche Kontrollen auch illegal Beschäftigte geschützt.
Bei Schwarzarbeit drohen harte Strafen
Anlass für die Aktion war laut Zoll, dass bei einer stichprobenhaften Kontrolle im Sommer auf der Baustelle Verstöße bei einem der Bauunternehmen bemerkt worden waren. Bei der Kontrollaktion am Mittwoch stellten die Beamten in etwa 30 Fällen den Verdacht auf illegale Beschäftigung fest. Das müssen nun aber noch genauer überprüft werden, so ein Sprecherin des Hauptzollamts Karlsruhe.
Bundesweit wurde in den letzten Jahren Schwarzarbeit mit einem Volumen von etwa 800 Millionen Euro pro Jahr aufgedeckt. Bei Verstößen drohen laut Zoll harte Sanktionen. Ordnungswidrigkeiten können laut Hauptzollamt Karlsruhe mit bis zu 500.000 Euro Strafe geahndet werden. Wenn es um bandenmäßig organisierte Schwarzarbeit geht, drohen bis zu zehn Jahren Haft.