Der Gemeinderat in Baden-Baden hat fast einstimmig den Bebauungsplan für das Neue Schloss aufgehoben. Damit wird unter die hochtrabenden Umbaupläne für das Gebäude endgültig ein Schlussstrich gezogen. Die bisherigen Pläne für ein Luxushotel und moderne Villen im Schlosspark sind nun für immer vom Tisch. Das Verfahren lief bereits seit Februar 2022.
Neues Schloss Baden-Baden: Jahrzentelang passiert nichts
Eigentümerin des Schlosses ist eine kuwaitische Firmengruppe unter der Führung von Fawzia Al-Hassawi. Seit vielen Jahren gab es von Seiten der Eigentümer aber keine Informationen mehr für die Presse. Mit dem Rathaus von Baden-Baden gab es in den vergangenen Jahren zwar immer wieder Sondierungsgespräche, die aber ohne konkrete Ergebnisse endeten. Immer wieder wurden überarbeitete Entwürfe präsentiert. Passiert ist dann aber letzten Endes nichts.
Neues Schloss: Geld für Sanierung fehlte
Im Jahr 2003 verkaufte die Familie von Baden den Familiensitz hoch über der Kurstadt Baden-Baden. Der Grund: Das Geld für eine dringend notwendige Sanierung fehlte. Die Firmengruppe aus Kuwait versprach, sich um das Objekt zu kümmern. Sieben Jahre später bekamen die Investoren dann die Baugenehmigung für ein 80 Millionen Euro teures Luxushotel-Projekt, das aber nie zustande kam. Lediglich das Dach des Hauptgebäudes wurde vor Jahren abgedichtet.
Dornröschenschlaf des Neuen Schlosses wird wohl fortgesetzt
Mit der Aufhebung des Bebauungsplans ist allerdings für das Neue Schloss vermutlich nicht viel gewonnen. An den Besitzverhältnissen würde sich nichts ändern. Das imposante Gebäude wird weiter vom Verfall bedroht bleiben.
Die einzige Chance wäre, dass die bisherigen Eigentümer nun das Interesse an dem Projekt verlieren und das Neue Schloss wieder verkaufen. Dann aber müsste sich wieder ein neuer Investor finden, der bereit ist, Dutzende von Millionen Euro in das Gemäuer zu investieren.
Marodes Schloss ist Schandfleck in der Kurstadt
Das Wahrzeichen Baden-Badens bleibt also weiterhin in Gefahr. Für die Öffentlichkeit sind weder das Schloss, noch der Schlosspark zugänglich. Auch im Hinblick auf den UNESCO-Welterbe-Status der Stadt sei es wichtig, eine Lösung zu finden, hieß es aus dem Rathaus.