Die Gewerkschaft IG BCE will mit einem Konzept den Stellenabbau von rund 1.500 Jobs bei Michelin verhindern - darunter in Karlsruhe und Trier

So geht es in Karlsruhe und Trier weiter

Aus bei Michelin: Einigung auf Sozialplan und Entschädigung für Mitarbeiter

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Fabiola Germer
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Der Reifenhersteller Michelin und die Arbeitnehmervertretung haben sich auf einen Sozialplan geeinigt. Allein in Karlsruhe sind 600 Beschäftigte von der Schließung betroffen.

Nachdem im März trotz Protesten und Verhandlungen endgültig feststand, dass Michelin seine Standorte in Karlsruhe, Trier und Homburg schließt, war offen, wie es mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weitergeht. Nun konnte offenbar eine Einigung mit der Arbeitnehmervertretung erzielt werden.

Reifenhersteller Michelin: Sozialplan und Transfergesellschaft

Demnach sieht das Unternehmen einen Sozialplan vor, der finanzielle Ausgleiche enthält sowie weitere Unterstützungsmaßnahmen, heißt es in einer Mitteilung. Zu den Maßnahmen gehören nach Angaben des Unternehmens ein "Freiwilligenprogramm, um den Personalabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten und betriebsbedingte Kündigungen weitgehend zu vermeiden."

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Für Beschäftige, die kurz vor der Rente stehen, soll es zusätzliche Optionen geben. Auch eine Transfergesellschaft soll eingerichtet werden, wodurch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Übergangsphase unterstützt werden sollen. Zum Beispiel mit individuellen Aus- und Weiterbildungsangeboten oder bei der Suche nach einem neuen Job.

Michelin in Karlsruhe: Schließung des Werks 2025

Bis Ende 2025 soll das Werk in Karlsruhe geschlossen sein. Auch das Kundenzentrum soll dort schließen und nach Polen verlagert werden. In Karlsruhe sind rund 600 Mitarbeitende von dem Aus betroffen.

Bis zuletzt hatte die Arbeitnehmerseite die Hoffnung, den Standort mit einer Reihe verschiedener Konzepte retten zu können. Die Konzernspitze hat den Vorschlägen laut der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) jedoch eine Absage erteilt.

Im März haben wir unter anderem in diesem Artikel über die Schließung des Michelin-Werks in Karlsruhe berichtet:

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"Unser oberstes Ziel bei den Verhandlungen ist es gewesen, bestmögliche Lösungen für die Mitarbeitenden zu finden", sagte Christian Metzger, Direktor vom Standort und Werk Karlsruhe, auf Nachfrage des SWR. Das habe man dank konstruktiver und fairer Gespräche mit den Sozialpartnern erreichen können, so Metzger weiter.

Michelin in Trier: 88 Beschäftigte von Schließung betroffen

Michelin hatte Ende 2023 mitgeteilt, auch den Produktionsstandort Trier mit 88 Beschäftigten bis Ende 2024 schrittweise zu schließen. Der Trierer Produktionsleiter Herbert Sklarzyk betonte in einer Mitteilung, dass das gemeinsame oberste Ziel bei den Verhandlungen war, die bestmöglichen Lösungen für unsere Mitarbeitenden zu finden. Dies sei mit "konstruktiven und fairen Gesprächen" gelungen.

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Wie die Stadt Karlsruhe bereits im Juni mitteilte, soll die Fläche für Handwerk und produzierendes Gewerbe genutzt werden. Es heißt, handwerkliche Betriebe könnten sich in einem Gebäude auf dem Areal in einzelne Parzellen einmieten. Auch ein gemeinsamer Besprechungsraum soll entstehen. Doch man wolle erst einen Feldversuch starten, so die Stadt.

Ab dem 1. Dezember 2024 könne eines der Gebäude für so einen Feldversuch genutzt werden. Der Mietvertrag der Stadt werde mindestens zehn Jahre laufen, mit der Option auf weitere fünf Jahre zu verlängern. Die Kosten belaufen sich demnach auf 2,6 Millionen Euro für die Jahre 2024 und 2025.

Rückblick: Reaktionen auf das Aus von Michelin

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Mit einer Demonstration haben etwa 300 Beschäftigte des Michelin-Werks Karlsruhe am Montag für den Erhalt des Standorts gekämpft. Der Reifenhersteller plant, die Werke Karlsruhe und Trier zu schließen.

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