Bad Liebenzell im Schwarzwald. Manche denken da vielleicht an ein kleines Kurstädtchen oder an Mineralwasser. Aber von diesem Landidyll starten seit gut 120 Jahren Missionare in alle Welt. Die Liebenzeller Mission ist eine der der großen Missionsgesellschaften in Deutschland.
Am Wochenende gab es hier das große Herbstmissionsfest, um sich auszutauschen und gemeinsam zu feiern - viel Trubel auf dem Missionsberg in Bad Liebenzell. Mit bestem Blick auf die Kleinstadt feierten gut 3.000 Menschen. Rundherum spannt sich ein weitläufiges Gelände, mit einer Hochschule und verschiedenen Verwaltungsgebäuden.
Von Bad Liebenzell nach Sambia
An dem Herbstfest nehmen auch Britta Hertler, 39 Jahre alt, und ihr Mann Hans-Peter Hertler, 44 Jahre, mit ihrer Familie teil. Beide haben hier in Bad Liebenzell studiert bzw. eine Ausbildung gemacht. Danach sind die beiden 2009 im Auftrag der Liebenzeller Mission nach Sambia im südlichen Afrika gezogen.
Momentan sind sie zurück in der Heimat auf Spendenakquise. Britta Hertler erinnert sich an die aufregende Anfangszeit in Sambia. Damals gab es viel Neues zu entdecken. Nach dem Kennenlernen ging es mit der Missionsarbeit los. Laut Liebenzeller Mission heißt das, in Sambia gemeinsam mit Partnerkirchen vor Ort weitere Gemeinden zu gründen.
Mission: Weg zum christlichen Glauben und Hilfe
Außerdem sind durch diese Partnerschaften auch soziale Projekte entstanden, die den Menschen vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe geben. Ein Beispiel dafür kommt Britta Hertler direkt in den Kopf. In der zweitgrößten Stadt Sambias, Ndola, hat die Liebenzeller Mission eine Art Bibliothek gebaut.
Obwohl die knapp 20 Millionen Einwohner Sambias größtenteils christlich sind, sogar evangelisch, so wie die Liebenzeller Mission, sei diese Arbeit wichtig. Denn der Blick von außen könne manchmal sehr helfen.
Liebenzeller Mission international vertreten
Wie die Hertlers arbeiten rund um den Globus viele Missionare. 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 20 Ländern hat allein die Liebenzeller Mission. Die Organisation trägt sich laut eigener Aussage fast ausschließlich von Spenden.
Die Verbindung von missionarischer und sozialer Arbeit ist für Hans-Peter Hertler essenziell. Das eine gehe nicht ohne das andere.
Zwischen Ehrfurcht und Kritik
Der Missionar-Begriff hat in den letzten Jahren aber auch einiges an Kritik einstecken müssen. So beispielsweise wegen der Rolle der christlichen Missionare im Kolonialismus. Hans-Peter Hertler hat eine eigene Meinung dazu. Er verwendet den Begriff "Missionar" eher ungern.