Die finanzielle Lage der Krankenhäuser spitzt sich zu. Die Karlsruher Kliniken schlagen Alarm. Das Städtische Klinikum und die ViDia-Kliniken sprechen jetzt von einer wirtschaftlichen Notlage und sehen sogar die Versorgung von Patienten in Gefahr.
Krankenhäuser im Land erwarten 900 Millionen Euro Defizit
Die beiden Karlsruher Kliniken befinden sich laut der am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung in einer bedrohlichen wirtschaftlichen Lage. Sie zählen zu den 85 Prozent der Krankenhäuser in Baden-Württemberg, die in diesem Jahr hohe Defizite erwarten. Diese lägen bei rund 900 Millionen Euro.
Ein sofortiges Handeln durch Bund und Länder sei dringend erforderlich. In den letzten Jahren seien Kosten in der Gesundheitsversorgung deutlich gestiegen. Eine Anpassung der gesetzlichen Vergütung habe es jedoch nicht geben.
Fast ein Drittel aller Krankenhäuser Nirgendwo sind so viele Kliniken von Insolvenz bedroht wie in BW
Die wirtschaftliche Lage in den Kliniken in Baden-Württemberg ist dramatisch. In keinem anderen Bundesland waren 2021 mehr Krankenhäuser von einer Insolvenz bedroht.
Finanzlöcher der Karlsruher Kliniken umgehend stopfen
Um Patienten weiter zuverlässig versorgen zu können, müssten die Finanzierungslücken aus den Jahren 2023, 2022 und früher sofort ausgeglichen werden, so der Kaufmännische Geschäftsführer des Städtische Klinikums Karlsruhe Markus Heming. Die durchschnittliche Tarifsteigerung von 10,5 Prozent sei ebenfalls nur zum Teil finanzierbar.
Karlsruher Krankenhäuser: Geldspritze noch vor der Krankenhausreform
Die Kliniken fordern einen finanziellen Ausgleich noch vor der geplanten Krankenhausreform des Bundes. Nur so könne eine Insolvenzwelle und eine Gefährdung der Versorgung abgewendet werden.
Der ab 2025 angekündigte Transformationsfond in Höhe von 50 Millionen Euro sei ein richtiges Signal, so der Vorstandsvorsitzende der ViDia-Kliniken Richard Wentges. Allerdings müssten schnellstmöglich Fakten geschaffen werden. Die Karlsruher Kliniken stünden der Reform der Gesundheitsversorgung in Deutschland grundsätzlich offen gegenüber, sehen aber auch kritische Punkte.
Finanzierungslücke in Millionenhöhe Karlsruher Krankenhäuser: Droht der große Knall?
Angesichts einer Finanzierungslücke in Millionenhöhe schlagen Karlsruher Krankenhäuser Alarm. Sie fürchten Einschränkungen in der Versorgung, sollte es keine Unterstützung vom Bund geben.
Karlsruher Kliniken haben Strukturen bereits reformiert
Notwendige Strukturreformen durch die Zusammenlegung von Kliniken in Karlsruhe hätten bereits stattgefunden, insbesondere durch die Fusion der Vincentius-Kliniken mit dem Diakonissenkrankenhaus. Auch Herzchirurgen kooperierten seit Jahren sehr erfolgreich, betont der Medizinische Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Michael Geißler.
Mit dem Hinweis auf die in den vergangenen Jahren erbrachte Reformleistung untermauern die Karlsruher Krankenhäuser ihre Forderung nach sofortiger finanzieller Unterstützung.