Versorgung von Patienten in Gefahr?

Krankenhäuser ohne Geld - Karlsruher Kliniken warnen vor Notlage

Stand

Von Autor/in Mathias Zurawski

Den Krankenhäusern fehlt immer mehr Geld. Die Karlsruher Kliniken schlagen jetzt Alarm. Das Städtische Klinikum und die ViDia-Kliniken sprechen von einer wirtschaftlichen Notlage.

Die finanzielle Lage der Krankenhäuser spitzt sich zu. Die Karlsruher Kliniken schlagen Alarm. Das Städtische Klinikum und die ViDia-Kliniken sprechen jetzt von einer wirtschaftlichen Notlage und sehen sogar die Versorgung von Patienten in Gefahr.

Krankenhäuser im Land erwarten 900 Millionen Euro Defizit

Die beiden Karlsruher Kliniken befinden sich laut der am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung in einer bedrohlichen wirtschaftlichen Lage. Sie zählen zu den 85 Prozent der Krankenhäuser in Baden-Württemberg, die in diesem Jahr hohe Defizite erwarten. Diese lägen bei rund 900 Millionen Euro.

Ein sofortiges Handeln durch Bund und Länder sei dringend erforderlich. In den letzten Jahren seien Kosten in der Gesundheitsversorgung deutlich gestiegen. Eine Anpassung der gesetzlichen Vergütung habe es jedoch nicht geben.

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Finanzlöcher der Karlsruher Kliniken umgehend stopfen

Um Patienten weiter zuverlässig versorgen zu können, müssten die Finanzierungslücken aus den Jahren 2023, 2022 und früher sofort ausgeglichen werden, so der Kaufmännische Geschäftsführer des Städtische Klinikums Karlsruhe Markus Heming. Die durchschnittliche Tarifsteigerung von 10,5 Prozent sei ebenfalls nur zum Teil finanzierbar.

Karlsruher Krankenhäuser: Geldspritze noch vor der Krankenhausreform

Die Kliniken fordern einen finanziellen Ausgleich noch vor der geplanten Krankenhausreform des Bundes. Nur so könne eine Insolvenzwelle und eine Gefährdung der Versorgung abgewendet werden.

Der ab 2025 angekündigte Transformationsfond in Höhe von 50 Millionen Euro sei ein richtiges Signal, so der Vorstandsvorsitzende der ViDia-Kliniken Richard Wentges. Allerdings müssten schnellstmöglich Fakten geschaffen werden. Die Karlsruher Kliniken stünden der Reform der Gesundheitsversorgung in Deutschland grundsätzlich offen gegenüber, sehen aber auch kritische Punkte.

Die Krankenhausplanung muss Ländersache bleiben, damit wichtige Aspekte der jeweiligen Versorgungsgebiete berücksichtigt werden können.

Karlsruher Kliniken haben Strukturen bereits reformiert

Notwendige Strukturreformen durch die Zusammenlegung von Kliniken in Karlsruhe hätten bereits stattgefunden, insbesondere durch die Fusion der Vincentius-Kliniken mit dem Diakonissenkrankenhaus. Auch Herzchirurgen kooperierten seit Jahren sehr erfolgreich, betont der Medizinische Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Michael Geißler.

Mit dem Hinweis auf die in den vergangenen Jahren erbrachte Reformleistung untermauern die Karlsruher Krankenhäuser ihre Forderung nach sofortiger finanzieller Unterstützung.

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