Das 17. Internationale Symposium über Zygaenidae findet am Karlsruher Naturkundemuseum statt.

Wissenschaftler aus Europa und Asien

Widderchen und Blutströpfchen - Internationales Schmetterlings-Symposium in Karlsruhe

Stand
Autor/in
Jürgen Essig

60 Wissenschaftler sind zum 17. Internationalen Symposium über Schmetterlinge in Karlsruhe eingetroffen. Am Naturkundemuseum diskutieren sie Forschungen zur Schmetterlingsart Zygaenidae.

Vom 13. bis zum 16. September versammeln sich Forscher aus 18 Ländern, um sich über eine besonders gut erforschte Schmetterlingsart auszutauschen: die Art der Zygaenen. Sie werden auch "Widderchen" oder "Blutströpfchen" genannt. Letzteres wegen ihrer schwarzen Flügel und den rot gefärbten Flecken.

Insektengifte bedrohen die Schmetterlingsart

Die selbst giftigen Schmetterlinge reagieren hochsensibel auf Insektengifte wie Neonikotinoide. Früher waren sie auf vielen Wiesen und Sträuchern in Mitteleuropa zu finden. Inzwischen ist die Schmetterlingsart stark zurückgegangen. In großer Zahl findet man sie nur noch in Naturschutzgebieten oder abgelegenen Alpenregionen.  

Weil sie so empfindlich auf Insektengifte reagieren, sind die Nachtfalter gute Bioindikatoren, sagt Professor Gerhard Tarmann von den Tiroler Landesmuseen in Hall. Er hat die Tagung vor vielen Jahren ins Leben gerufen. Durch den regen Austausch über die Art, seien die Falter auch besonders gut erforscht.

Schmetterlings-Symposium am Naturkundemuseum Karlsruhe
Symbolbild eines Schmetterlings der Familie "Zygaenidae". Im Volkmsund auch Blutströpfchen genannt.

Auf violetten Blüten fühlen sie sich am wohlsten

Die Zygaenidae fliegen in Mitteleuropa vor allem im Hochsommer. Man findet sie am späten Nachmittag oft in größeren Gruppen bevorzugt auf violetten Blüten. Der Schmetterlingsexperte des Karlsruher Naturkundemuseums Robert Trusch ist begeistert von den Widderchen oder Blutströpfchen: "Das sind wirklich ganz tolle Schmetterlinge, die ich auch als Kind von den Wiesen noch kenne."

"Die Zygaenidae reagieren besonders auf Neonicotinoide, deswegen sind sie die Schmetterlingsgruppe, die am meisten verschwunden ist!"

Die Experten aus ganz Europa, Russland und China diskutieren in den kommenden drei Tagen die neuesten Erkenntnisse rund um diese Schmetterlinge, so Tagungsleiter Robert Trusch.

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Autor/in
Jürgen Essig