Seit fast einem Jahr müssen immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine auch in der Region Karlsruhe untergebracht werden - so auch in Ettlingen (Kreis Karlsruhe). Um die Integration für die Menschen zu erleichtern, wollten Oberbürgermeister Johannes Arnold und seine Stadtverwaltung dabei möglichst wenig auf Sammelunterkünfte und Provisorien zurückgreifen. Sie wollten den Menschen am besten gleich richtige Wohnungen vermitteln. Deshalb ging die Stadt selbst auf Wohnungssuche.
Die Stadt Ettlingen hatte in den sozialen Medien und in der Presse Vermieter aufgerufen, sich zu melden. Die Suche war erfolgreich. 70 Wohnungen konnte die Stadt bereits finden, zehn sollen in naher Zukunft dazukommen und noch immer kommen weitere Wohnungsangebote. Die Hälfte der rund 500 ukrainischen Flüchtlinge in Ettlingen konnte auf diese Weise untergebracht werden.
Mehr Normalität auch für die geflüchteten Kinder
Normalität will Ettlingen aber auch den ukrainischen Kindern bieten. Dafür hat die Stadt extra eine kleine Kindergartengruppe gegründet. Zwischen fünf und 15 ukrainische Kinder kommen jeden Tag, während ihre Eltern in einem Deutschkurs lernen.
Kinder lernen schnell Deutsch
Integration steht auf der einen Seite, auf der anderen das Heimatgefühl. Diese Punkte sind den beiden Erzieherinnen Oksana und der selbst erst vor einem Jahr aus der Ukraine geflüchteten Nastja wichtig. Deswegen spricht eine von ihnen mit den Kindern immer nur in ihrer Muttersprache und die andere in Deutsch. Auf diese Weise lernen sie klar zu trennen, mit wem sie welche Sprache sprechen können.
Herz hängt noch an Heimat
Deutsch lernen, in einer eigenen Wohnung leben, arbeiten oder in den Kindergarten gehen - viele Geflüchtete haben bereits wieder einen richtigen Alltag. Die Normalität hilft den Menschen aus der Ukraine.
Nastja fühlt sich in Ettlingen wohl. Ihr Herz hängt aber noch sehr an der Heimat. Noch ist sie sich nicht sicher, ob sie nach dem Krieg hierbleiben möchte. Das will sie dann später sehen.