Wohnung statt Sammelunterkunft

Wie Ettlingen die Integration für ukrainische Flüchtlinge erleichtert

Stand
Autor/in
Mirka Tiede
SWR-Reporterin steht in einem Großraumbüro

Ettlingen möchte den ukrainischen Flüchtlingen schnell Normalität bieten. Anstatt sie in Massenunterkünften unterzubringen, war die Stadt selbst auf Wohnungssuche.

Seit fast einem Jahr müssen immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine auch in der Region Karlsruhe untergebracht werden - so auch in Ettlingen (Kreis Karlsruhe). Um die Integration für die Menschen zu erleichtern, wollten Oberbürgermeister Johannes Arnold und seine Stadtverwaltung dabei möglichst wenig auf Sammelunterkünfte und Provisorien zurückgreifen. Sie wollten den Menschen am besten gleich richtige Wohnungen vermitteln. Deshalb ging die Stadt selbst auf Wohnungssuche.

Die Stadt Ettlingen hatte in den sozialen Medien und in der Presse Vermieter aufgerufen, sich zu melden. Die Suche war erfolgreich. 70 Wohnungen konnte die Stadt bereits finden, zehn sollen in naher Zukunft dazukommen und noch immer kommen weitere Wohnungsangebote. Die Hälfte der rund 500 ukrainischen Flüchtlinge in Ettlingen konnte auf diese Weise untergebracht werden.

"Damit ist natürlich auch das Ankommen für die Menschen viel einfacher als in einer Massen- oder Gemeinschaftsunterkunft."

Mehr Normalität auch für die geflüchteten Kinder

Normalität will Ettlingen aber auch den ukrainischen Kindern bieten. Dafür hat die Stadt extra eine kleine Kindergartengruppe gegründet. Zwischen fünf und 15 ukrainische Kinder kommen jeden Tag, während ihre Eltern in einem Deutschkurs lernen.

Die Stadt Ettlingen bemüht sich um die Integration von ukrainischen Flüchtlingen

"Sie sind schon ein Jahr hier und ich finde, sie müssen im Deutsch baden."

Kinder lernen schnell Deutsch

Integration steht auf der einen Seite, auf der anderen das Heimatgefühl. Diese Punkte sind den beiden Erzieherinnen Oksana und der selbst erst vor einem Jahr aus der Ukraine geflüchteten Nastja wichtig. Deswegen spricht eine von ihnen mit den Kindern immer nur in ihrer Muttersprache und die andere in Deutsch. Auf diese Weise lernen sie klar zu trennen, mit wem sie welche Sprache sprechen können.

Herz hängt noch an Heimat

Deutsch lernen, in einer eigenen Wohnung leben, arbeiten oder in den Kindergarten gehen - viele Geflüchtete haben bereits wieder einen richtigen Alltag. Die Normalität hilft den Menschen aus der Ukraine.

Nastja fühlt sich in Ettlingen wohl. Ihr Herz hängt aber noch sehr an der Heimat. Noch ist sie sich nicht sicher, ob sie nach dem Krieg hierbleiben möchte. Das will sie dann später sehen.

Karlsruhe

Freundschaft fürs Leben Wie der Ukrainekrieg zwei Familien in Karlsruhe zusammenbringt

Ein Jahr ist es her, dass Russland die Ukraine angriff und damit viele Menschen in die Flucht trieb. Vier Ukrainerinnen erlebten in Karlsruhe, wie aus Solidarität Freundschaft wurde.

SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe

Pforzheim

Oberbürgermeister Boch will Entlastung für die Stadt Flüchtlinge in ehemaligem Versandhaus in Pforzheim?

Eine Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Pforzheim? Darüber wird in der Stadt diskutiert. Die örtliche CDU hat für Montagabend zu einer öffentlichen Diskussion eingeladen.

SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe SWR4 BW aus dem Studio Karlsruhe

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.