In Karlsruhe haben sich am Sonntag, den 10. Dezember, rund 6.000 Demonstrantinnen und Demonstranten versammelt, um beispielsweise gegen die Corona-Impfungen während der Pandemie zu protestieren. Aufgerufen wurde zur "Groß-Demo" auf dem Platz der Menschenrechte vom sogenannten ZAAVV.
Hinter diesem selbst ernannten "Zentrum zur Aufarbeitung, Aufklärung, juristischen Verfolgung und Verhinderung von Verbrechen gegen die Menschheit aufgrund der Corona-Maßnahmen" steckt der Jurist Ralf Ludwig. Es wurden Strafverfahren gefordert, unter anderem gegen Politiker und Juristen.
Angemeldet wurde die Kundgebung mit rund 1.400 Teilnehmenden. Sowohl die Polizei als auch die Veranstalter sprachen von etwa 6.000 Demonstrantinnen und Demonstranten.
Besucherinnen und Besucher mit unterschiedlichsten Aussagen
Zur "Querdenker"-Versammlung waren Menschen mit Plakaten und Bannern gekommen, auf denen unterschiedlichste Aussagen zu lesen waren. Unter anderem "Wir wollen Handschellen klicken hören" oder "Wer schweigt, macht sich mitschuldig", aber auch "Frieden statt Zwang" oder "Kein Missbrauch der Corona-Pandemie für politische Zwecke".
Und auch der Slogan "Frieden schaffen ohne Waffen" tauchte mehrfach bei Teilnehmern und Teilnehmerinnen der "Querdenker"-Versammlung auf. Ein Ehepaar aus Haßloch in der Pfalz prangerte die "Impf-Lüge" an und erklärte unter anderem, die Corona-Pandemie sei von langer Hand vorbereitet und geplant gewesen.
Von "Tätern" und Strafanzeigen
Bei der Kundgebung äußerten sich mehrere Redner auf einer Bühne zur Impfpolitik in Deutschland während der Pandemie. Sie forderten unter anderem Strafverfahren gegen Politiker und Juristen, die sie als "Täter" bezeichneten, weil sie Entscheidungen rund um das Thema Impfen in Corona-Zeiten zu verantworten hätten.
So habe man sich entschieden, insgesamt rund 600 Strafanzeigen gegen Politiker, Richter und weitere Personen einzureichen, erklärten Ralf Ludwig und weitere Redner. Grund sei deren Mitwirken bei Entscheidungen rund um das Impfen. Man wolle diese nun wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzeigen. Um kurz vor 13 Uhr startete dann noch ein Umzug zum Bundesgerichtshof (BGH) mit zahlreichen Demonstrierenden, Fahrzeugen und lautstarken Musikgruppen. Am BGH wurde symbolisch ein Brief mit einer Strafanzeige eingeworfen.
Polizei: Keine besonderen Vorkommnisse
Die Polizei erklärte am Sonntagnachmittag, die Kundgebung und der Umzug durch Teile der Stadt, bei dem kurzzeitig Straßen gesperrt wurden, seien überwiegend störungsfrei geblieben. Es habe auch keine Vorkommnisse gegeben, beispielsweise durch Beschwerden von Anwohnern oder Gegendemonstranten, so die Polizei. Gegen 16:30 Uhr wurde die rund siebenstündige Versammlung mit einer Abschlusskundgebung in Karlsruhe beendet.