Im Umfeld der Versammlung "Frieden, Freiheit, Souveränität" der Querdenker-Szene in Weil am Rhein (Landkreis Lörrach) kam es am Samstagnachmittag nach Angaben der Polizei zu mehreren gewalttätigen Zwischenfällen bei einer linken Gegendemonstration. Zwölf Personen wurden vorübergehend festgenommen – unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruchs. Ein Polizist wurde von Demonstranten leicht verletzt.
AfD-Abgeordnete spricht zu "Querdenkern"
Rund 400 sogenannte "Querdenker" hatten sich wegen eines Demonstrationsverbots in Basel stattdessen in Weil am Rhein versammelt. Die baden-württembergische AfD-Bundestagsabgeordnete Christina Baum zählte zu den Rednerinnen. Sie wird dem äußeren rechten Flügel der Partei zugeordnet.
100 Menschen demonstrieren gegen "rechte" Demo
Etwa 100 Demonstrierende aus dem linken Spektrum hätten unangemeldet gegen die Veranstaltung demonstriert, sagte ein Sprecher der Polizei. "Rechtspopulismus ist keine Alternative", war auf einem der Transparente zu lesen. Dabei sei es zu zwölf Straftaten gekommen.
200 Demonstranten in Basel eingekesselt
Parallel hatte das Bündnis "Basel Nazifrei" in der Schweizer Nachbarstadt demonstriert. Die Basler Polizei setzte Gummischrot ein, als Teilnehmende dieser Demo Polizisten zu überrennen versuchten. Rund 200 überwiegend vermummte Demonstranten wurden von der Polizei eingekesselt.
Demonstration war ursprünglich trinational geplant
Eigentlich sollte der Demonstrationszug "Frieden, Freiheit, Souveränität" von Basel nach Weil am Rhein und ins elsässische Hüningen führen. Doch in Basel waren zuvor wegen der angespannten Situation im Nahen Osten Demonstrationsverbote verhängt worden. Das betraf auch eine zunächst bewilligte Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen, wie ein Polizeisprecher sagte. Daher wurde die Kundgebung "nur" in Weil am Rhein angemeldet.
Polizei zieht positives Fazit
Ungeachtet der Zwischenfälle hat die Polizei in Basel und Weil am Rhein ein positives Fazit ihrer Einsätze gezogen. Das Polizeipräsidium Freiburg teilte mit, man habe die Lage in Weil am Rhein "zu jeder Zeit unter Kontrolle" gehabt.