Protestwoche geht weiter

Bauernprotest in Karlsruhe: Andere Branchen zeigen sich solidarisch

Stand
Autor/in
Henning Mohr
Henning Mohr, Redakteur und multimedialer Reporter bei SWR Aktuell in Karlsruhe

An den Bauernprotesten haben nicht nur Landwirte teilgenommen. Auch Vertreter anderer Branchen sind mit ihnen auf die Straße gegangen, besonders in Karlsruhe.

Traktor reihte sich an Traktor, hupend zog die Kolonne am Montag durch Karlsruhe. Was auffiel: Neben landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen beteiligten sich auch andere Fahrzeuge an der Demonstration. Auch Megaforce war dabei, ein Unternehmen für Bühnen- und Eventbau aus Weingarten bei Karlsruhe.

Solidarität mit den Landwirten in Karlsruhe

Andreas Kaub von Megaforce erklärt gegenüber dem SWR, das Unternehmen habe ganz bewusst am Protestzug teilgenommen. Man wolle sich solidarisch zeigen mit den Landwirten und ihren Anliegen. Darum habe man unter anderem Teile der Ausrüstung und Knowhow für die Kundgebung in Karlsruhe bereitgestellt.

In Karlsruhe behindern Landwirte mit Traktoren auf der Kriegsstraße den Verkehr.
In Karlsruhe behindern Landwirte mit Traktoren auf der Kriegsstraße den Verkehr.

Ausdehnung der Lkw-Maut ist vielen ein Dorn im Auge

Auch Megaforce stört sich an Vorgaben der Politik, in diesem Fall an neuen Richtlinien bei der Lkw-Maut, so Kaub. Die Maut wird künftig an die Höhe des CO2-Ausstoßes gekoppelt. Außerdem soll sie auf Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen ausgedehnt werden.

Das betreffe auch viele Spediteure, die Kaub beim Protest in Karlsruhe gesehen habe. Aufgefallen seien ihm außerdem Bäcker, Metzger, ein Stuckateur und sogar ein Bestattungsunternehmen.

Landesbauernverband: Solidarität vor allem in Karlsruhe

Matthias Götz, Vorstandsmitglied des Landesbauernverbands (LBV) in Karlsruhe bestätigt gegenüber dem SWR, auch beim LBV sei der Eindruck entstanden, dass sich vor allem in Karlsruhe viele Menschen solidarisch gezeigt hätten. Man habe unter anderem viele Handwerksbetriebe wahrgenommen.

Neben Spediteuren auch Handwerker und Privatleute dabei

Götz schätzt, dass neben Spediteuren rund 200 Fahrzeuge von Handwerksbetrieben und Privatleuten am Protestzug teilgenommen haben. Seine Erklärung: Die Landwirte geben Geld, das sie verdienen, im eigenen Umfeld wieder aus, also bei Handwerkern aus der Region. Götz vermutet, dass auch sie unter zunehmenden Auflagen, Vorschriften und Bürokratie leiden und sich darum dem Protest angeschlossen haben.

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