Knapp vier Jahre nach dem Flugzeugabsturz mit drei Toten beim Landeplatz in Bruchsal (Kreis Karlsruhe) liegt der Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) vor. Die genaue Ursache ist nicht geklärt. Vermutlich gab es technische Probleme und dann Fehler beim Landeanflug. Die Maschine war am 20. Juli 2019 gegen die Rückwand eines Baumarktes geprallt. Die drei Insassen starben.
Vermutlich keine Stromversorgung
Die BFU geht davon aus, dass der Pilot wegen technischer Probleme vom ursprünglich geplanten Flugweg abweichen musste. Vermutet wird, dass die Stromversorgung im Flugzeug nicht funktionierte. Der Generator könnte ausgefallen sein, heißt es im Bericht. Dadurch könnte während des Fluges die Batteriespannung zusammengebrochen sein, dann funktionieren Tankanzeigen, Kraftstoffdruckanzeige und die Warnlampen nicht.
Zu niedrige Geschwindigkeit
Durch die vermuteten Ausfälle sei "eine erhöhte Stressbelastung erklärbar", heißt es im Untersuchungsbericht. Dies könnte auch der Grund dafür gewesen sein, dass der Pilot versuchte, "so schnell wie möglich in Bruchsal zu landen und die Anflüge darum zu kurz und unstabilisiert durchführte". Im Anflug und beim Durchstarten sei die Geschwindigkeit zu niedrig gewesen, die Triebwerksleistung sei zu spät erhöht worden. Der Pilot hatte zweimal einen Anflug abgebrochen, schließlich kollidierte das Flugzeug mit der Rückseite eines Baumarktes.
Flugzeug änderte Richtung
Der 80-jährige Pilot, seine 60 Jahre alte Lebensgefährtin und deren 32 Jahre alter Sohn waren am Sonderlandeplatz Attendorn-Finnentrop im Sauerland Richtung Dachau gestartet. Am Steinbruch Gemmingen (Landkreis Heilbronn) änderte das Flugzeug die Richtung und flog nach Bruchsal. Warum, konnte nicht abschließend geklärt werden. Hinweise auf gesundheitliche Probleme gibt es nicht.