Am 27. Juni ist es wieder so weit: In Karlsruhe startet das Zeltival. Bis 4. August wird es ein buntes Bühnenprogramm von Jazz, Pop und Weltmusik geben. In diesem Jahr feiert das Festival seinen 40. Geburtstag.
Eine Rückschau sowie einen kleinen Ausblick in die Zukunft des Zeltivals:
"Wir haben 1982 den Verein Tollhaus gegründet und dann zwei Jahre später das erste Zeltival auf die Beine gestellt", erinnert sich Bernd Belschner, Gründungsmitglied des Tollhauses. Das Festival fand, wie der Name vermuten lässt, in Zelten statt. Auf dem Engländerplatz in Karlsruhe gab es ein gemischtes Programm aus Pop, Rock, Theater und Kabarett.
Das Zeltival in Karlsruhe ist einzigartig
Mittlerweile ist der Begriff "Zeltival" geschützt. Nur die Karlsruher dürfen ihr Festival so nennen. Auf der Zeltival-Bühne standen in den letzten 40 Jahren schon Größen wie Ton, Steine, Scherben, Patti Smith, Gary Moore, Miriam Makeba oder Yousson N'Dour. Die Künstler sollten gerne weltmusikaffin sein, so Belschner. Gerade in den Anfängen gab es zudem auch viel Kabarett, Comedy und Theater. Mittlerweile liegt der Schwerpunkt auf der Musik.
Zeltival: Menschen in Karlsruhe erinnern sich
Das Tollhaus hat in diesem Jahr Menschen dazu aufgerufen, ihre schönsten Erinnerungen an die vergangenen Jahre aufzuzeichnen und einzureichen. Daraufhin hat sich Dorothea Roediger aus Karlsruhe gemeldet und von einem ganz besonderen Konzert mit Albert Mangelsdorff erzählt.
Auch Simone Reeb aus Durmersheim verbindet besondere Momente mit dem Zeltival. 2017 lernte sie dort ihre "große späte Liebe" kennen. Beim Kenny Wayne Shepherd Konzert traf sie über gemeinsame Freunde ihren heutigen Mann Franz.
Zeltival in Karlsruhe auch unter Künstlern beliebt
Der Festivalveranstalter, das Tollhaus, freut sich mittlerweile über 20.000 bis 23.000 Zeltival-Besucher pro Jahr. "Es ist ein kulturelles Highlight in der Region", so Belschner. "Uns ist auch Interkulturalität sehr wichtig, auch aus Frankreich kommen viele Besucher."
Auch unter Künstlerinnen und Künstlern sei die Veranstaltung sehr beliebt, sagt Belschner. Im Gegensatz zu anderen Festivals spielen beim Zeltival pro Abend eine, maximal zwei Musikerinnen und Musiker. Seit 1992 findet das Fest im Tollhaus statt, davor hatte der Verein keine eigenen Räumlichkeiten. Doch ein Teil ist immer noch in einem Zelt: Der 2010 eröffnete große Saal wird geöffnet und von außen kommt ein kleineres Zelt dran.
Anfangs habe der Außenbereich des Tollhauses einem Schrottplatz geglichen, erinnert sich Belschner. Das Gelände wurde nach und nach hergerichtet. Heute gibt es sogar Lichtinstallationen in der Birkenallee. Seit 1984 hat es übrigens nicht jedes Jahr ein Zeltival gegeben. Deshalb sei es erst das 30. Festival in 40 Jahren, schmunzelt Belschner. Einen Geburtstag zu feiern gibt es aber auf jedem Fall.