Symbolbild: Neuankömmlinge gehen in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) zu ihrem Quartier. Die LEA ist für viele Geflüchtete der erste Anlaufpunkt in BadenWürttemberg, bevor sie auf die Gemeinden im Land verteilt werden.

Ehrenamtliche enttäuscht

Hohenlohekreis schließt "Willkommenspunkte" für Geflüchtete

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Der Hohenlohekreis will nächstes Frühjahr die sogenannten "Willkommenspunkte" für Geflüchtete in Öhringen und Künzelsau schließen. Die Entscheidung war knapp.

Der Kreistag des Hohenlohekreises hat beschlossen, die Förderung der Willkommenspunkte für Geflüchtete in Künzelsau und Öhringen nicht zu verlängern. Kommendes Frühjahr müssen die Einrichtungen daher voraussichtlich geschlossen werden.

Knappe Entscheidung

Die Entscheidung war knapp: Mit nur einer Stimme Mehrheit entschied sich der Kreistag gegen den Weiterbetrieb der Willkommenspunkte. Der Beschluss wurde mit den Stimmen von CDU, Freien Wählern und der AfD gefasst. SPD, Grüne, Linke und FDP hatten dafür gestimmt, die Willkommenspunkte zwei weitere Jahre zu betreiben.


Freundeskreis Asyl Öhringen entsetzt

Der Öhringer Freundeskreis Asyl zeigte sich entsetzt. Die Integration von Geflüchteten werde mit dem Wegfall der Willkommenspunkte im Frühjahr deutlich schwieriger. Die Integrationsarbeit hänge nun hauptsächlich an den Kommunen. Ohne die Einrichtungen gäbe es für ehrenamtliche Integrationshelfer kaum noch einen Ort, an dem sie ihre Hilfe anbieten können, so der Verein. Die Willkommenspunkte sind als Ort der Begegnung gedacht, an dem Geflüchtete und Ehrenamtliche zusammenkommen können.

"Schlag ins Gesicht für Ehrenamtliche"

Ein Schlag ins Gesicht der Ehrenamtlichen sei vor allem, dass in der Kreistagssitzung das Engagement der Helfer mit als Grund genannt wurde, warum Geflüchtete nach Deutschland kommen, so der Freundeskreis Asyl in Öhringen. Auch Landrat Matthias Neth (CDU) bedauerte die Entscheidung. Mit den Willkommenspunkten falle ein sehr gutes und niederschwelliges Angebot weg. Insbesondere auch bei Ehrenamtlichen werde diese Entscheidung zu Enttäuschungen führen. Die Städte und Gemeinden müssten diese Aufgabe nun ohne Unterstützung des Kreises schultern, so Neth.

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SWR

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