ÖPNV Streik in Heilbronn

Auch wenn Busse und Stadtbahnen stillstehen

Streik hat in Heilbronn bisher kaum Auswirkungen auf Berufsverkehr

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In Heilbronn stehen Busse und Bahnen still. Doch bisher hat das kaum Auswirkungen auf den Berufsverkehr. Laut Google-Maps gibt es sogar weniger Staus als an manch anderen Tagen.

Die Busse bleiben im Depot, die Stadtbahnen stehen ebenfalls: Nur wenige Tage nach dem Lokführerstreik der GDL kommt es am Freitag in Heilbronn erneut zum Stillstand. Betroffen ist das Stadtgebiet, im Landkreis Heilbronn sollen Busse und Bahnen normal fahren, sagte Johannes Lutterbach vom Stadtbahnbetreiber Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) dem SWR. Laut Google-Maps haben sich am Freitagmorgen allerdings weniger Staus gebildet als an manch anderen Tagen.

Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr nicht nur in Heilbronn, sondern auch in Stuttgart, Karlsruhe, Esslingen, Baden-Baden und Konstanz zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Es fahren keine Stadtbusse, aber Regionalbusse fahren

Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Heilbronn werden komplett bestreikt – das heißt, dass am Freitag keine Stadtbusse fahren. Aber wichtig: Der Regionalbusverkehr ist vom Warnstreik nicht betroffen.

Die Stadtbahnlinien S4, S41 sowie S42 fahren laut Albtal-Verkehrs-Gesellschaft grundsätzlich, aber nicht durch die Innenstadt, sondern lediglich zum Hauptbahnhof. Vereinzelt könne es aber auch zu ganzen Fahrtausfällen kommen, denn in Heilbronn werde zudem die Leitstelle bestreikt.

Die Linien S4, S41 und S42 können nicht durch die Heilbronner Innenstadt fahren [...]. Entsprechend werden die Haltestellen im Innenstadtbereich nicht bedient.

Heilbronner sind auf Warnstreik vorbereitet

Die Menschen in Heilbronn haben sich auf den Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr vorbereitet. Das zeigt eine nicht-repräsentative Umfrage in der Innenstadt. So erzählten einige Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern würden sie zur Schule bringen und abholen. Andere steigen aufs Fahrrad um oder arbeiten einfach von zu Hause aus.

Schule: Wer fehlt, muss sich entschuldigen

Für Schülerinnen und Schüler gilt: Wer wegen des Warnstreiks nicht zur Schule kommen kann und auch keine Alternative hat, muss die Schule informieren. Man gilt dann für diesen Tag als entschuldigt, heißt es aus dem Kultusministerium Baden-Württemberg.

Taxiunternehmen sehen es gelassen

Die Taxiunternehmen sehen den Streiktag auf SWR-Anfrage gelassen. Es gebe ein paar Fahrten mehr als an einem Nicht-Streik-Tag, das sei aber eher unwesentlich. Mehr Fahrer zu rekrutieren wäre fast schon unwirtschaftlich, heißt es. Kaum ein Unternehmer mache sich da große Hoffnung, sagte einer von ihnen auf SWR-Anfrage. Meist organisieren sich die Menschen selbst und fahren mit dem eigenen Pkw.

Polizei rechnet nicht mit Verkehrschaos

Mit einem großen Verkehrschaos rechnet die Polizei an diesem Freitag aber nicht, auch wenn sich vermutlich mehr Menschen entscheiden, mit dem Auto zu fahren. Sie plädiert dafür, Fahrgemeinschaften zu bilden.

ÖPNV Streik in Heilbronn
ÖPNV-Streik in Heilbronn: Die Busse bleiben im Depot.

ÖPNV in anderen Landkreisen wohl nicht betroffen

Die Gewerkschaft ver.di hat in fast allen Bundesländern zu Warnstreiks aufgerufen. In der Region Heilbronn-Franken ist nur der Bereich der Heilbronner Innenstadt betroffen. In den Kreisen Schwäbisch Hall, Main-Tauber sowie im Hohenlohekreis komme es laut ver.di zu keinen Einschränkungen.

ver.di: "Kein Bus wird Freitag aus dem Depot fahren"

Es werde keine öffentliche Versammlung geben, wie eine Sprecherin von ver.di mitteilte. Die Beschäftigten werden sich stattdessen auf dem Werksgelände versammeln. Man wolle für die kommenden Tarifrunden steigerungsfähig bleiben. Die Gewerkschaft ver.di rechnet mit einer hohen Beteiligung der Mitarbeitenden, sodass wohl kein Bus das Depot verlassen werde, heißt es.

Streik im Nahverkehr Heilbronn: Leerer Bahnsteig in Heilbronn
Streik im Heilbronner Nahverkehr - Busse und Bahnen stehen still.

Arbeitsbedingungen sollen verbessert werden

Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine volle Anrechnung der Arbeitszeiten bei Verspätungen und von bisher unbezahlten Wegezeiten im Betrieb sowie Schichtzulagen. Es gehe darum, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, um auch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg hält die Forderungen für überzogen. Der Manteltarifvertrag im Südwesten sei bereits "Goldstandard", heißt es in einer Erklärung.

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