Fast zwei Wochen im Voraus sind aktuell viele Pflanzen auf den Feldern der Region Heilbronn-Franken. Grund dafür sind hauptsächlich die ungewöhnlich hohen Temperaturen der vergangenen Monate, erklärt Stefan Kerner, Landwirt und Inhaber der Ölmühle in Erlenbach (Kreis Heilbronn). Doch die frühzeitige Vegetation erhöht die Anfälligkeit für möglichen Frost in den kommenden Wochen.
Ertragsausfälle von 50 Prozent sind insbesondere bei spätfrostgefährdeten Pflanzen nicht auszuschließen, sagt Kerner.
Der Trend lässt sich bei allen Kulturen beobachten
Schon Anfang April blühen dieses Jahr die Rapsfelder rund um die Ölmühle von Stefan Kerner in Erlenbach.
Verantwortlich dafür sei der milde und feuchte Winter zusammen mit den Temperaturen der letzten beiden Monate.
Jetzt werden Kürbis, Soja und Mais gesät
Der frühere Vegetationsbeginn lässt sich bei sämtlichen Kulturen beobachten, so der Landwirt. Ungefähr zehn Tage früher dran sei etwa auch der Lein. Dieser wurde vor rund einer Woche ausgesät und bereits jetzt sind auf seinem Feld ganze Reihen an kleinen entwickelten Pflanzen zu sehen. Laut Kerner ist innerhalb der kommenden Tage auch mit den ersten einheimischen Erdbeeren zu rechnen. Nun stehe die Kürbis-, Sojabohne- und Maisaussaat an, und zwar unter sehr guten Bodenbedingungen.
Eisheiligen hätten schwere Folgen
Über die frühzeitige Vegetation können sich Landwirte vorerst freuen. Allerdings zeigt sich Kerner auch besorgt über die Eisheiligen, die bis zum 15. Mai noch Frost bringen könnten. Sollten die Temperaturen noch einmal in den Minusbereich rutschen, dann käme es zu einem Kahlschlag in der gesamten Region, zumal dieses Jahr alle Kulturen früh dran seien und es fast keine weitreichenden Vorkehrungen in diesem Sektor gäbe.
Ein paar Grad unter null reichen für hohe Schäden
Besonders gefährdet sind laut Kerner etwa Weinberge und Walnussbäume. Diese stehen aktuell kurz vor der Blüte und seien deshalb für tiefe Temperaturen empfindlich. Dort würden ein paar Grad unter null reichen, um Schäden anzurichten. Weniger kritisch wäre hingegen die Lage beim Getreide. Allerdings ist der Landwirt zuversichtlich, dass es in diesem Jahr nicht zu einem größeren Ausfall kommen wird.