Der Sachverständige war am Dienstag vor Ort in Creglingen (Main-Tauber-Kreis), wo am Sonntagabend ein Stall niederbrannte. Schuld an dem Brand soll demnach ein technischer Defekt gewesen sein, teilte eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch auf SWR-Anfrage mit. Anders als anfangs vermutet, war nicht die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach die Ursache für den Brand, sondern ein defekter Heizlüfter im Stall, der laut Polizei Feuer fing. Währenddessen kritisiert der Stuttgarter Verein "Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg" den aus seiner Sicht mangelnden Brandschutz in den Ställen.
Teilweise gar keine Brandschutzkonzepte vorhanden
Obwohl es häufig zu Stallbränden komme, seien die Brandschutzkonzepte nicht vorhanden oder nicht ausreichend, bemängelt der Verein. Er fordert daher, die baurechtlichen Anforderungen bei Stallgebäuden wesentlich zu erhöhen und zu konkretisieren. Automatische Feuerlöschanlagen müssten ebenso verpflichtend werden wie der Einsatz von nicht brennbaren Baumaterialien. Zudem müsse für den Ernstfall ein belastbares Evakuierungskonzept vorliegen.
Tote Kadaver werden abtransportiert
Am Mittwoch werde in Creglingen damit begonnen, die Kadaver der verendeten Ferkel aus dem abgebrannten Stall abzutransportieren, hieß es. Dies könne allerdings länger dauern, da der Großteil der toten Ferkel unter dem eingestürzten Gebäude liege. Der Schaden wird derzeit auf rund eine Million Euro geschätzt. Bei dem Feuer kamen insgesamt 1.800 Ferkel um.
Die schnelle Ausbreitung des Feuers, angefacht durch den starken Wind, habe einen Rettungsversuch unmöglich gemacht, berichtete die Feuerwehr bereits am Montag. Immerhin konnten die Einsatzkräfte einen großen Gastank direkt neben dem Stall sichern und eine Explosion und damit weitere Folgen des Feuers verhindern.