Auf einer Firmenfeier eines großen Unternehmens im Hohenlohekreis soll im Jahr 2023 ein Vorstandsmitglied eine damalige Mitarbeiterin sexuell belästigt haben, so der Vorwurf der Frau. Ihr Anwalt hat ihre Sicht dem SWR geschildert. Der Vorgesetzte, ein Vorstandsmitglied des Unternehmens, sei der Betroffenen bei der Feier viel zu nahe gekommen, obwohl sie deutlich "nein" gesagt habe. Die Heilbronner Stimme hat zuerst über den Fall berichtet.
Die Betroffene habe versucht anschließend den Vorfall intern zu klären. Das Unternehmen habe jedoch keine Maßnahmen ergriffen, derartige Übergriffe in Zukunft zu verhindern, weshalb die Mitarbeiterin Anzeige erstattet habe, so der Anwalt weiter. Daraufhin soll sich das Arbeitsklima massiv verschlechtert haben, weshalb die Frau erst freigestellt und dann gekündigt wurde. Über einen finanziellen arbeitsrechtlichen Ausgleich wird momentan verhandelt. Eine Güteverhandlung brachte bislang noch kein Ergebnis. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang einer möglichen Straftat laufen aktuell, das bestätigt die Staatsanwaltschaft in Schwäbisch Hall dem SWR.
Das Unternehmen bezieht Stellung
Auf SWR-Anfrage teilt das beschuldigte Unternehmen mit, dass die Beschwerde der Mitarbeiterin selbstverständlich sehr ernst genommen und alles getan werde, um die Behauptungen umfassend aufzuklären. Zum laufenden Verfahren möchte sich das Unternehmen nicht weiter äußern. Den Versuch einer Vorverurteilung und Diskreditierung des Unternehmens sowie des Vorstandsmitgliedes werde man entschieden begegnen.