Möglicherweise am Dienstag weitere Informationen

Insolvente Rotkreuzklinik: Stiller Protest bei Lucha-Besuch in Wertheim

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Der Landesgesundheitsminister hat eine nicht öffentliche Gemeinderatssitzung in Wertheim besucht. Stadt und Bürger hoffen auf Unterstützung beim Erhalt der Rotkreuzklinik.

In Wertheim (Main-Tauber-Kreis) wurde am Montagabend erneut über die Zukunft der Rotkreuzklinik gesprochen. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hat an einer nicht öffentlichen Gemeinderatssitzung teilgenommen. Bereits vor der Sitzung haben sich Lucha und Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez (SPD) gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern im Innenhof des Wertheimer Rathauses geäußert. Lucha machte keine Zusagen. "Wir werden offen, ehrlich, fair und anständig miteinander reden", verwies der Minister auf das Gespräch mit den Stadträten hinter verschlossenen Türen. Oberbürgermeister Herrera Torrez sagte, die Stadt brauche das Land auf ihrer Seite.

Wir müssen vom Land erfahren, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Hohe Erwartungen an den Ministerbesuch in Wertheim

Rund 350 Bürgerinnen und Bürger haben erneut gegen die drohende Schließung der Rotkreuzklinik mit einem stillen Protest im Rathaus-Innenhof demonstriert. Einige waren in weiß gekleidet, um Solidarität mit dem Klinikpersonal zu zeigen, andere hatten Transparente dabei. Die Wertheimer knüpfen hohe Erwartungen an den Besuch des Ministers und fordern ein klares Bekenntnis zum Krankenhausstandort Wertheim.

Stadt fordert Unterstützung für Klinikübernahme

Die Stadt hatte Ende Februar angekündigt, die Rotkreuzklinik übernehmen zu wollen. Das sei ohne finanzielle Unterstützung jedoch nicht möglich. Der Landkreis hat seine Unterstützung bereits signalisiert. Schon Anfang Februar hatte der Landesgesundheitsminister in Gesprächen mit der Stadt und dem Landkreis betont, dass eine bestmögliche Gesundheitsversorgung mit der Notfallversorgung als zentralem Baustein sichergestellt werden solle.

Millionenschweres Defizit muss gestopft werden

Im Falle einer Übernahme rechnet die Stadt Wertheim mit erheblichen Kosten. Die Bettenzahl müsse dann auf 82 halbiert und bis 2030 ein Defizit von rund 49 Millionen Euro gestemmt werden. Die Stadt könne davon rund 60 Prozent übernehmen, für die restlichen 40 Prozent könnte der Landkreis aufkommen. Landrat Christoph Schauder (CDU) hat jedoch noch weitere Details von der Stadt verlangt.

Bei der Stadt heißt es: "Gesetzlich ist es nicht vorgesehen, dass eine Stadt mit 23.500 Einwohnern die Krankenhausversorgung einer ganzen Region sicherstellt. Deshalb übersteigt die Finanzierung eines Krankenhauses eigentlich auch die Leistungsfähigkeit der Stadt Wertheim." Im Falle der Übernahme würden außerdem andere Leistungen wegfallen, warnt Herrera Torrez. Noch stehe nicht fest, welche. Der Oberbürgermeister spricht von "echten Einschnitten".

Zukunft der Rotkreuzklinik: Fällt in dieser Woche die Entscheidung?

Diese Woche könnte entscheidend sein für die Zukunft der Rotkreuzklinik. Nach dem Ministerbesuch wird nach SWR-Informationen der Kreistag am Mittwoch nicht öffentlich beraten und die Stadt Wertheim führt Gespräche mit der bisherigen Trägerin, der Rotkreuzschwesternschaft in München.

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