Beim Starkholzbacher See in der Nähe von Schwäbisch Hall ist momentan von oben eine gigantische Kuh zu erkennen. Landwirt Sven Ludwig aus dem Weiler Starkholzbach, der zu Schwäbisch Hall-Bibersfeld gehört, hat kein gängiges Labyrinth angelegt, sondern eines in Form einer rund 200 Meter langen Kuh. Er selbst hat Kühe auf seinem Hof, da lag das Kuh-Motiv auf der Hand. In der Familie waren sich alle einig: eine Kuh muss es sein.
Die Technik macht's
Das Kuh-Labyrinth konnte Sven Ludwig mithilfe der "Section Control"-Technik verwirklichen. Dabei wird mittels eines GPS-Senders auf dem Traktor vollautomatisch nur dort Mais gesät, wo er später wachsen soll. Dabei öffnen und schließen sich die Öffnungen der Sämaschine automatisch. Das Labyrinth wird also nicht erst in das Feld hineingemäht, wenn es schon steht, sondern wächst bereits in der ausgewählten Form - "säen nach Zahlen" sozusagen. Die Saatgutkosten hat man sich dann auch noch gespart, so Ludwig.
SWR-Reporterin Juliane Pyper hat sich in das Kuh-Labyrinth hineingewagt:
Wenn man sich im Labyrinth verirrt, kann man bis zu zwei Kilometer unterwegs sein, erzählt Ludwig. Einmal um die Kuh herum beträgt der Weg rund einen Kilometer. Direkt nach dem Eingang kommen Besucherinnen und Besucher zu einem Infopunkt mit Fakten rund um den Mais und interessanten Details zum Labyrinth. Die drei Kinder von Landwirt Ludwig kennen sich im Labyrinth schon bestens aus.
Wozu das Labyrinth in Kuhform?
Auf einem Frühlingsfest in Schwäbisch Hall kam Sven Ludwig zusammen mit einem Freund die Idee, in diesem Sommer für Interessierte ein Maislabyrinth anzupflanzen. Ludwig wollte kein standardmäßiges, viereckiges Labyrinth, sondern etwas Besonderes, was die Menschen begeistert und mehr Bewusstsein für die Landwirtschaft und die Natur um den See herum schafft. Durch die Kuh möchte er ein Freizeiterlebnis schaffen und dabei ein Zeichen für die Landwirtschaft setzen: Wir Landwirte sind für euch Verbraucher da. Wegen seines Milchbetriebs lag die Kuhform nahe. Der Eintritt kostet drei Euro. Das gesammelte Geld möchte Ludwig danach spenden - für was genau, steht noch nicht fest.
Neben dem "Kuh-Kunstwerk" und dem See gibt es in Starkholzbach noch mehr zu erleben: "Es gibt einen Bienen-Lehrpfad um den See herum und die Gipsmühle zum Verweilen - da war der Hintergedanke, dass man hier noch etwas anbieten kann, um zu zeigen, wie schön die Natur hier bei uns ist", erzählt Ludwig. Durch die heißen Tage am See sei auch der Andrang beim Labyrinth momentan hoch. "Es ist auch schön, die Rückmeldung der Bevölkerung zu sehen, dass das Maislabyrinth gut angenommen wird", so Ludwig weiter.
Bis wann kann man den Spaß noch erleben?
Das Labyrinth wird nur noch ungefähr eine bis zwei Wochen stehen, denn momentan macht die Trockenheit den Pflanzen zu schaffen, so Ludwig. Auf dem Boden des Maisfelds sind wegen der momentanen Trockenheit tiefe Risse zu erkennen und genügend Regen ist auch erst einmal nicht in Sicht. "Normalerweise müsste es jetzt noch drei bis vier Wochen stehen, aber solange kein Regen kommt [...], brennt der Mais nach und nach runter", sagt Ludwig.