Wieso wurde das riesige Autobahnschild in einer Stuttgarter S-Bahn transportiert? Diese Frage haben sich nicht nur viele Fahrgäste in der Bahn und im Regionalzug nach Heilbronn gestellt, sondern noch mehr Menschen auf Social Media. Dort wurde das kuriose Bild viel diskutiert. Ein Hinweis einer Heilbronnerin und SWR-Recherchen haben ergeben: Die mehrfach fotografierte Person hat nichts geklaut und bei dem Schild handelt es sich sogar um ein Stück Autobahngeschichte.
Viele kreative Reaktionen auf Autobahnschild
Die größte Aufmerksamkeit hat die S-Bahn-Fahrt mit dem rund zwei Meter langen Autobahnschild auf Facebook im Account des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) erhalten.
Heilbronnerin gibt entscheidenden Hinweis
Dass die Wahrheit manchmal ganz anders aussieht als vermutet, zeigt der kuriose Fall des Autobahnschildes in der S-Bahn. Erste SWR-Recherchen: Weder Autobahnmeistereien noch angrenzende Landkreise vermissen ein Autobahnschild, wie es beim VVS auf Facebook zu sehen ist:
Nach der Berichterstattung des SWR meldete sich eine Heilbronnerin beim Studio Heilbronn und brachte neuen Wind in die Geschichte. Die Frau, die anonym bleiben will, erzählte, dass sie am Heilbronner Hauptbahnhof mit der "Schildträgerin" ins Gespräch gekommen sei. Dabei habe sie erfahren, dass die Frau das Schild nicht geklaut hat, sondern von der Arbeit mit nach Hause nehmen durfte.
Spur führt ins Regierungspräsidium Stuttgart
Für Autobahnschilder und Autobahnen ist in Deutschland die Autobahn GmbH zuständig - aber erst seit 2021. Zuvor war das Regierungspräsidium Stuttgart, Referat 45, für die Autobahnen im Regierungsbezirk verantwortlich. Und genau in dieser Behörde wurden unter anderem solche ausgedienten Schilder an die Wand gehängt.
Mitarbeitende durften Schilder mitnehmen
Eigentlich sollten die Schilder entsorgt werden, doch dann wurden die Mitarbeitenden gefragt, ob sie die Schilder beispielsweise für den Partykeller haben wollten. Und tatsächlich hatten einige Interesse daran, die historischen Schilder aus dem Referat 45 mit nach Hause zu nehmen. In einem Fall wurde das sperrige Schild dann mit der S-Bahn transportiert. Der Rest ist Social-Media-Geschichte. Wie die Bahnfahrt für die mehrfach heimlich abgelichtete Frau war und ob sie jemals wieder so etwas Auffälliges mit der Bahn transportieren wird, ist nicht bekannt.