Mitte Oktober hatte die Heilbronner Polizei 200 Kilogramm der Droge Methamphetamin, auch bekannt als Crystal Meth, beschlagnahmt und damit deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. An diesem Dienstag hat vor dem Landgericht Heilbronn der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Drogendealer begonnen.
Drogen im Wert von 20 Millionen Euro in einer Hydraulikpresse
Es war die größte Menge Crystal Meth, die jemals in Deutschland sichergestellt wurde. Nach mehr als einem Jahr intensiver Ermittlungen gingen die beiden damals 33 und 34 Jahre alten Angeklagten den Fahndern bei der Übergabe der Drogen in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) ins Netz. Die Ware im Wert von rund 20 Millionen Euro stammte vermutlich aus Mexiko und war in einer 24 Tonnen schweren Hydraulikpresse versteckt, die in einem Gewerbegebiet abgestellt worden war. Sie musste komplett auseinander genommen werden.
Keine Angaben zu Vorwürfen
Der Hauptangeklagte stammt aus Heilbronn, sein mutmaßlicher Mittäter arbeitete offenbar in Sinsheim, beide sind einschlägig vorbestraft und sitzen seit Oktober 2022 in Untersuchungshaft. Die beiden Angeklagten schwiegen zum Prozessauftakt und machten keine Angaben zu den Vorwürfen.
Zu dem Prozess sind 39 Zeugen und ein Sachverständiger geladen. Laut Staatsanwaltschaft Heilbronn kommt eine Strafe von bis zu 15 Jahren in Betracht. Aufgrund der Rekordmenge von 200 Kilogramm Methamphetamin erwarten die Ankläger bei einer Verurteilung eine relativ lange Haftstrafe. Das Urteil wird Anfang August erwartet.
Weitere Ermittlungen laufen
Mit dem Urteil dürfte der Fall aber noch nicht abgeschlossen sein, derzeit laufen noch weitere Ermittlungen. In welchem Zusammenhang, das wollte die Staatsanwaltschaft Heilbronn mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht kommentieren.
Großer Fahndungserfolg Polizei Heilbronn gibt Details zum Rekord-Drogenfund bekannt
Die Polizei Heilbronn hatte am Mittwoch angekündigt, die bundesweit "bisher größte Menge" Crystal Meth beschlagnahmt zu haben. Jetzt gibt es mehr Details zum Rekordfund.
Hauptangeklagter soll weitere Drogen gedealt haben
Dem Hauptangeklagten wird außerdem vorgeworfen, von Mai 2021 bis Oktober 2022 in Heilbronn und Sinsheim sowie in weiteren Städten in Baden-Württemberg mit insgesamt 100 Gramm Kokain und 24 Kilogramm Marihuana gedealt zu haben. Ihm werden auch Betrug und Geldwäsche vorgeworfen.
Erst 2021 war einer der größten Drogenprozesse der Region Heilbronn-Franken am Heilbronner Landgericht zu Ende gegangen. Sieben Männer und eine Frau waren zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
