Markus Herrera Torrez beantwortet Fragen

Sorge ums Krankenhaus: Wertheimer OB reagiert auf Instagram

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Autor/in
Nicole Heidrich

Die drohende Schließung der Wertheimer Rotkreuzklinik schlägt hohe Wellen. Auf Instagram hat Oberbürgermeister Herrera Torrez Fragen dazu beantwortet.

Ein Aktionsbündnis kämpft um den Erhalt der insolventen Rotkreuzklinik in Wertheim (Main-Tauber-Kreis). Dabei appelliert das Bündnis auch an die Stadt, "Verantwortung zu übernehmen". Denn sonst seien die stationäre Akut- und ambulante Notfallversorgung im Norden des Kreises gefährdet. Das geht nicht spurlos an den Bürgerinnen und Bürgern vorbei. Auf Instagram hat Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez (SPD) daher Fragen rund um das Thema Rotkreuzklinik beantwortet.

OB: Ziel ist es, den Krankenhausbetrieb zu sichern

Vorneweg steht sicherlich eine der brennendsten Fragen: "Ist die Schließung schon beschlossene Sache?" Darauf antwortet Herrera Torrez mit einem "ganz klares Nein"! Ziel des Insolvenzverfahrens sei es schließlich, den Betrieb des Krankenhauses zu sichern. Und das will auch die Stadt Wertheim, wie der Oberbürgermeister schreibt. Eine Deadline für die Schließung sei der Stadt nicht bekannt. Laut Insolvenzverwalter soll das Krankenhaus nur dann zugemacht werden, wenn dieser "keine Perspektive für eine Fortführung sieht". Trotz Insolvenzverfahren versorgt die Klinik aber weiterhin ganz normal Patientinnen und Patienten, versucht der Stadtchef zu beruhigen.  

Das Aktionsbündnis hat unter anderem der Stadt ein nach eigenen Angaben "erfolgversprechendes Zukunftskonzept für die Rotkreuzklinik in Wertheim unter kommunaler Trägerschaft" formuliert. "Die Lage ist ernst", heißt es in einem offenen Brief an Stadt und Landratsamt vergangene Woche. Die Versorgung drohe zusammenzubrechen. Ein Aus der Rotkreuzklinik betreffe rund 75.000 Menschen, die im Ernstfall weit mehr als eine halbe Stunde fahren müssten, um in Kliniken in naher Umgebung versorgt zu werden. Eine mögliche Schließung beschäftigt auch Kreise in der Nachbarschaft zu Wertheim. So hatte eine Würzburger Ärztin eine Online-Petition mit mittlerweile rund 12.000 Unterschriften gestartet - für den Erhalt der Rotkreuzklinik.

Stadt hat keine Entscheidungsgewalt bei Rotkreuzklinik

"Ob die Stadt das Krankenhaus übernimmt", steht die Frage im Raum. "Wenn ich das einfach entscheiden könnte, frei von finanziellen Zwängen und den strukturellen Veränderungen im Krankenhausbereich", so Herrera Torrez, würde er einfach gerne sagen "JA". Ganz so einfach sei es aber nicht. Denn an wen das Krankenhaus verkauft wird, liege in der Hand des Insolvenzverwalters. Ob jemand die Klinik überhaupt übernehmen kann, hängt von mehreren Faktoren ab - die Stadt habe da keine Entscheidungsgewalt. Und: Für die "Sicherstellung der Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Krankenhäusern" sind das Land und die Kreise zuständig. Außerdem wäre eine Übernahme eine extrem teure Mammutaufgabe für die Stadt , ist sich der OB sicher. Nach Berechnungen von Wirtschaftsprüfern, so Herrera Torrez, geht die Verwaltung davon aus, dass das Krankenhaus auf Jahre gesehen ein Verlustgeschäft in Millionenhöhe wäre. Das Geld habe die Stadt aber nicht ohne Weiteres.

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Eigentümer der Wertheimer Klinik ist die "Schwesternschaft München vom Bayrischen Roten Kreuz" – und das sei auch das Problem, wenn es um die Einflussnahme der Kommune geht, so der OB auf Instagram.

Die Stadt hat weder auf die Eigentümer noch auf die Rotkreuzklink in den letzten Jahren Einfluss gehabt, denn die Rotkreuzklinik gehört der Stadt nicht.

Stadt kann keinen Einfluss ausüben

Die Bilanzen des Krankenhauses hätten daher in der Vergangenheit auch keine Rolle auf der Tagesordnung des Gemeinderats gespielt - wie bei anderen privaten Unternehmen eben auch nicht. Aus diesem Grund muss der Wertheimer OB auch die Bitte nach der Offenlegung der Kostenstrukturen auf Instagram abwiegeln. Da die Schwesternschaft als kompletter Eigentümer die Klinik in Eigenverantwortung führt, habe die Stadt keinerlei Einfluss ausüben können. Lediglich Möglichkeiten zu Gesprächen konnte sie anbieten sowie Unterstützung bei der Suche nach medizinischem Personal, schreibt Herrera Torrez.

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