Einführung im Landkreis ab 2026

Viel Restmüll im Kreis Heilbronn: Die Gelbe Tonne soll das ändern

Stand
Autor/in
Juliane Pyper

Ab 2026 wird es im Kreis Heilbronn die Gelbe Tonne und damit mehr Bequemlichkeit für die Bürger geben. Was ändert sich? Und wird es dadurch weniger Restmüll geben?

Was in vielen Landkreisen schon lange Standard ist, wird im Kreis Heilbronn ab 2026 eingeführt: die Gelbe Tonne für Verpackungsmüll. Bisher mussten die Bürgerinnen und Bürger ihren Verpackungsmüll sammeln und zu einem der 51 Recyclinghöfe im Landkreis bringen, um ihn dort abzugeben und zu sortieren.

Mit der Einführung der Gelben Tonne wird der Müll künftig direkt von zu Hause abgeholt, ohne dass er vorher sortiert werden muss. Das bedeutet für die Einwohnerinnen und Einwohner mehr Bequemlichkeit und Zeitersparnis, da sie nicht mehr den Weg zum Recyclinghof auf sich nehmen müssen. Dennoch bleibt die Möglichkeit bestehen, weiterhin unsortierten Verpackungsmüll zu den Recyclinghöfen zu bringen. Der Müll muss dann genau so wenig sortiert werden wie für die Gelbe Tonne. Zudem gibt es im Landkreis weiterhin viele Containerstandorte für Glas, Papier, Dosen und Altkleider.

Die Menge an Wertstoffen wird deutlich größer und wir sind auch sicher, die Zufriedenheit der Bürger wird dadurch ansteigen.

Welche Neuerungen bringt das neue Müllsystem noch?

Die Kosten für die Restmüllentsorgung werden für die Einwohnerinnen und Einwohner ab 2026 steigen, sagt Harry Keppele, Sachbetriebsleiter im Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Heilbronn. Das schaffe zusätzlich einen Anreiz, die Restmüllmengen zu reduzieren.

Hochwertige Rohstoffe landen häufig im Restmüll

Der Kreis verspricht sich durch die Umstellung jedenfalls weniger Restmüllmengen, denn im Landkreis Heilbronn kamen vergangenes Jahr 146 Kilogramm Restmüll pro Kopf zusammen - das liegt über dem landesweiten Durchschnitt von 112 Kilogramm. Was nicht auf den Recyclinghof kommt, landet häufig im Restmüll. Keppele vermutet, dass dies auch daran liegt, dass einige Bürgerinnen und Bürger nicht zum Recyclinghof fahren.

Nach Schätzungen des Abfallwirtschaftsbetriebs kommen circa 20 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf und pro Jahr in die Restmülltonne. Dadurch gehen viele wiederverwendbare Rohstoffe verloren - der falsch sortierte Verpackungsmüll endet so schließlich in der Müllverbrennungsanlage.

Anfang 2025 werden die Einwohner des Landkreises abgefragt, welche Größen für die Rest- und Biomülltonnen sie möchten und ob sie die Gelbe Tonne wollen oder lieber weiterhin den Müll zu einem Recyclinghof bringen.

Recyclinghof in Untergruppenbach
Auf dem Recyclinghof in Untergruppenbach und auf 50 weiteren Höfen kann auch ab 2026 der Müll abgegeben werden.

Vorteile der Recyclinghöfe

"Die Qualität der Sammelware ist sehr gut", sagt Harry Keppele. Auf den Recyclinghöfen wird der Verpackungsmüll unter anderem nach Bechern, Folien, Getränkekartons, Styropor et cetera sortiert. Auch Kartonagen, Papier, Metalle, Elektronikschrott, Hartkunststoffe, Altkleidung und Altfette können dort abgegeben werden. Dadurch ist der Müll sortenreiner und sauberer getrennt als mit einer Gelben Tonne, in die der komplette Verpackungsmüll unsortiert kommt, so Keppele. Im Landkreis ist das schon seit über 30 Jahren so. Laut einer Umfrage, die vor drei Jahren durchgeführt wurde, verbinden viele Einwohner die Fahrt zum Recyclinghof mit anderen Erledigungen, erklärt Keppele.

Die Sammelwaren von den Recyclinghöfen sind so gut sortiert, dass sie nicht nachsortiert werden müssen und direkt gepresst und zur Verwertung gegeben werden können.

Mülltrennung auf dem Recyclinghof Untergruppenbach
Auf den Recyclinghöfen wird feinst säuberlich sortiert: Plastikbecher kommen zum Beispiel in einen extra Container.

Keppele ist sich sicher, dass die Qualität der Gelben Tonne nicht so gut sein wird wie auf den Recyclinghöfen.

Warum Gelbe Tonne erst ab 2026?

Die Einführung brauche eine lange Vorlaufzeit, weshalb die Gelbe Tonne erst übernächstes Jahr kommen werde, so Keppele. Zudem laufen viele Verträge zum 1.1.2026 aus. Mit dem neuen System verspricht sich der Landkreis durch weniger Restmüll auch niedrigere Kosten für die Müllentsorgung. Ab 2026 rechnet der Kreis dann mit der vierfachen Menge an Leichtverpackungen.

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