Am 30. Juni soll alles vorbei sein. Das hat das "Premium-Modehaus" Palm am Fleinertor am Freitag angekündigt. Die Mitarbeitenden hätten am Vormittag ihre Kündigung erhalten. Laut einer Mitteilung sehen Geschäftsführung und Gesellschaft keine Zukunft mehr für das Unternehmen, das seit 1804 in Heilbronn besteht. Palm ist eines der führenden Einzelhandelsgeschäfte in der Heilbronner City.
Heilbronner Innenstadt nicht mehr attraktiv
Einen Grund für die Schließung sieht die Familie Palm unter anderem in der fehlenden Attraktivität der Heilbronner Innenstadt und der Online-Konkurrenz. So habe laut Mitteilung das "öffentliche Erscheinungsbild der Innenstadt zu einem massiven Frequenzverlust mit entsprechenden Umsatzverlusten geführt".
"Die Schließung ist leider alternativlos", so Geschäftsführer Axel Palm, der auch Vorsitzender der Heilbronner Stadtinitiative ist, dem Zusammenschluss der Heilbronner Einzelhändler. Er hatte sich zuletzt verstärkt für den lokalen Einzelhandel eingesetzt. Viele Geschäfte haben in den vergangenen zehn Jahren geschlossen, heißt es in der Mitteilung.
Heilbronn-Marketing Gesellschaft fordert bessere Chancen für Startups
Unterdessen fordert die Heilbronner Marketinggesellschaft (HMG) bessere Chancen für neue Geschäftsmodelle. Ihr Geschäftsführer Steffen Schoch rief Immobilienbesitzer dazu auf, ihre Mieten zu senken. Nach seinen Informationen werden für kleine Ladenstandorte bis zu 4.000 Euro verlangt.
Schoch appellierte bereits an die Familie Palm, auch ihr Haus für neue Modelle zu öffnen, wie etwa einer Kombination aus Gastronomie und Einzelhandel. Denn auch wenn das Modehaus schließt, die Immobilie bleibt in ihrem Eigentum.