Das Projekt mit den elektrischen Vierzigtonnern läuft seit etwa einem halben Jahr in Möckmühl (Kreis Heilbronn) - an einem der größten Logistikzentren Europas. Kaufland hat hier acht E-Laster und die beliefern zehn Kaufland-Filialen im Raum Ludwigsburg. Im Möckmühler Logistikzentrum gibt es auch einen eigenen Ladepark, auch weil es für die elektrischen Vierzigtonner kaum Ladesäulen gibt. Getankt wird ausschließlich grüner Strom, der Akku reicht für 250 Kilometer. Seit eineinhalb Jahren beschäftigt sich Kaufland mit dem Projekt Elektromobilität in der Transportlogistik.
Future Day der Schwarz Gruppe in Möckmühl
Die Unternehmen der Schwarz Gruppe haben am Dienstag auf dem Gelände des Kaufland-Logistikzentrums in Möckmühl einen sogenannten "Future Day" veranstaltet. Eingeladen waren zu dieser deutschlandweit ersten Messe dieser Art rund 800 Gäste, vor allem Spediteure, die für die Schwarz-Gruppe unterwegs sind sowie Hersteller von E-Lkw. Dazu gab es die Möglichkeit, mit einem E-Laster auf einer eigens eingerichteten Teststrecke Probe zu fahren. Des Weiteren stellten Vertreter der Handelssparten Kaufland und Lidl sowie der Umweltsparte PreZero ihre Unternehmen vor und zeigten, wo hier bereits auf E-Mobilität im Schwerlastverkehr gesetzt wird.
HVO-Diesel ist keine Alternative
Im Hinblick auf die CO2-Reduzierung hat sich laut dem Geschäftsführer für Transportlogistik bei Kaufland, Alexander Frohmann, das Unternehmen dazu entschieden, den Weg "weg vom Verbrenner" zu gehen. Die Alternativen wie Wasserstoff seien für Kaufland in der Anwendung nicht so sinnvoll wie die E-Mobilität, heißt es. Und HVO-Diesel sei keine wirtschaftliche Alternative. Dieser ist in Baden-Württemberg bisher auch nur an wenigen Tankstellen zu bekommen.
Vollständig elektrische Kühlauflieger
Der E-Laster kommt von Mercedes-Benz. Der Vierzigtonner bietet 33 Europaletten-Stellplätze. Nicht nur die Lastwagen sind elektrisch, sondern auch die Kühlauflieger. Damit will Kaufland nach eigenen Angaben mit der gesamten E-Lkw-Flotte über 20.000 Paletten pro Monat emissionsfrei bewegen. Mit der Umstellung sollen jährlich insgesamt rund 900 Tonnen CO2 eingespart werden.
Spediteure zu Gast auf dem Future Day
Rund 800 Spediteure haben sich auf dem "Future Day" über Elektromobilität in der Transportlogistik informiert. Einige haben bereits auf Elektromobilität umgestellt, wie die Spedition Adam Serr GmbH aus Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn). Sie ist bei der Flotte der acht E-Laster mit dabei.
Rund 250 Kilometer Reichweite haben die E-Laster. Die Fahrzeuge fahren in einem Radius von 75 Kilometern und werden zweimal am Tag beim Schichtwechsel geladen, so Albert Bolinth von Adam Serr. Die Spedition nehme am Pilotprojekt teil, weil der ökologische Gedanke eine große Rolle spiele.
Fazit
Der Ausbau von E-Mobilität im Lieferverkehr gelingt laut Kaufland nicht von heute auf morgen und wird nur durch ein Zusammenspiel von Handelsunternehmen, Spediteuren, Energieversorgern und der Politik möglich.