Der Discounter Lidl mit Sitz in Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) hatte bereits im Juni dieses Jahres auf seine klimafreundliche Wertstoffkette verwiesen. Eine erneute Stellungnahme blieb auf die aktuelle Kritik der Deutschen Umwelthilfe (DUH) allerdings aus. Lidl verteidigte auf SWR-Anfrage die eigene Strategie mit den Argumenten vom Sommer. Das Recycling von PET-Flaschen in Deutschland sei ein Musterbeispiel für funktionierende Wertstoffkreisläufe, heißt es in der Mitteilung.
Schlechte Quote für Mehrweg
Die Deutsche Umwelthilfe kritisierte die großen Discounter erneut wegen der immer noch schlechten Quote für Mehrweg und wirft unter anderem Lidl Boykott vor.
Neue Zahlen des Umweltbundesamtes würden zeigen: Die Mehrwegquote für Getränke kommt mit nur 43,1 Prozent nicht vom Fleck und läge Lichtjahre von der geforderten 70-Prozentquote im Verpackungsgesetz entfernt. Die Kampagnen zum Einweg-Konzept von Lidl bezeichnete die DUH als "Greenwashing". Lidl wies den Vorwurf zurück.
Außerdem verwies Lidl auf ein Ergebnis des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. Demnach sei die Ökobilanz von optimierten PET-Flaschen mit Pfand in vielen Fällen marktüblichen Mehrwegsystemen ebenbürtig.
Essen to go - auch mit Mehrweg
Auch im Hinblick auf die neue Gesetzgebung, die ab Januar gilt, gab es von Lidl keine neue Stellungnahme. Denn ab 1. Januar 2023 ist die Gastronomie verpflichtet, Getränke und Speisen für den Außer-Haus-Verzehr in Mehrwegbechern und -boxen anzubieten.