Im vergangenen August war die gewaltsam zu Tode gekommene junge Frau aus dem Kreis Heilbronn in einem Auto in Ingolstadt (Bayern) gefunden worden. Die Ermittler hielten sie zunächst für die Besitzerin des Wagens, eine Deutsch-Irakerin. Bei der Obduktion kamen jedoch Zweifel an der Identität auf. Die Tote sowie die Verdächtige sahen sich den Ermittlern zufolge zum Verwechseln ähnlich. Sowohl die Verdächtige als auch ein gleichaltriger Bekannter von ihr sitzen seither in Untersuchungshaft.
Verdächtige wollte Tod vortäuschen
Bisher gingen die Ermittler von Totschlag aus, nun dagegen von Mord. Nach Zeugenvernehmungen und der Auswertung der gesicherten Spuren ist laut Staatsanwaltschaft Ingolstadt davon auszugehen, dass die beiden aus niedrigen Beweggründen handelten und heimtückisch vorgingen.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge habe die Beschuldigte wegen eines Streits in der Familie untertauchen wollen, so die Staatsanwaltschaft. Um diesen Plan zu verwirklichen habe sie ihren eigenen Tod vortäuschen wollen, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung.
Kontaktaufnahme über soziale Medien
Kontakt zu ihrer Doppelgängerin habe die Verdächtige Frau über soziale Medien aufgenommen. Vor der Tat habe sie so mehrfach probiert, Kontakt zu Frauen aufzunehmen, die ihr ähnlich sahen. Bei der im vergangenen Jahr getöteten Frau aus dem Kreis Heilbronn sei dies schlussendlich gelungen.
Am Tattag sollen die Beschuldigten die Frau zuhause abgeholt haben. Statt zu dem vereinbarten Ziel ging es laut Staatsanwaltschaft in Richtung Ingolstadt: In einem Wald auf dem Weg von Heilbronn nach Ingolstadt wurde die Frau laut Polizei schließlich durch eine Vielzahl an Stichen getötet. Anschließend ging es mit der Toten im Auto nach Ingolstadt.
Eltern haben Leiche gefunden
Die Eltern der verdächtigen Frau hatten ihre Tochter gesucht und die Tote am 16. August 2022 in dem Auto der 23-jährigen Verdächtigen entdeckt. Zwei Tage später wurden die Beschuldigten festgenommen.
Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, weitere Spuren und Datenträger sollen ausgewertet und zudem noch einige Zeugen vernommen werden.