Die Pflicht in Überschwemmungs- oder Hochwasserrisikogebieten Ölheizungen besonders abzusichern gilt bereits seit Januar, sei aber kaum bekannt, sagte Ursula Kärcher vom Landratsamt Heilbronn dem SWR. Handeln muss in Baden-Württemberg laut Gesetz nur, wer eine Heizöltankanlage mit einem Gesamtvolumen von über 1.000 Litern hat. Ob ein Grundstück in einem betroffenen Risikogebiet (HQ100 oder extrem) liegt, müssen die Eigentümer selbst in Erfahrung bringen. Nachschauen könne man dies beim Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt (LUBW), so Kärcher. Allerdings sei dies nicht ganz so einfach, deshalb bieten manche Landratsämter eine telefonische Beratung an.
Wer seinen Tank nicht richtig sichert, riskiert im schlimmsten Fall Bußgelder bis zu 50.000 Euro. Bislang stehe allerdings eher die Information im Vordergrund, heißt es. Direkt in den Häusern kontrollieren kann das Amt nicht.
Wie genau mache ich meinen Öltank sicher vor Hochwasser?
Im Prinzip gibt es drei Arten, den Öltank vor Hochwasser zu sichern. Erstens, den Tank professionell so verankern zu lassen, dass er bei einer Überflutung nicht aufschwimmen kann. Die zweite Möglichkeit ist, den Heizungsraum von Fachleuten so sichern zu lassen, dass er gar nicht erst volllaufen kann. Zum Beispiel durch ein spezielles Abdichten von Leitungen, Kabeln, Türen und Fenstern. Drittens, den Tank in eine höhere Etage versetzen lassen.
Da seit Januar 2023 auch die Hersteller von Öltanks angehalten sind, die Tanks entsprechend sicher zu machen, könnte in manchen Fällen eine Neuanschaffung die günstigere Variante sein. Wichtig ist in jedem Fall, dass ein unabhängiger Sachverständiger den Tank überprüfen muss.
Wenn Öl aus dem Tank ins Wasser gelangt
Schon ein Tropfen Heizöl kann rund 600 Liter Wasser kontaminieren. An Bausubstanz und Umwelt können durch Heizöl größere Schäden entstehen. "Einen Keller, in dem sich das Wasser mit Heizöl vermischt hat, können wir nicht so einfach in die Kanalisation auspumpen", sagt der Heilbronner Feuerwehrkommandant Fabian Müller. Solche Gefahrenstoffeinsätze seien komplizierter und deutlich teurer. Mitunter zahlt dann auch die Versicherung nicht.