Zwei Studenten der Uni Würzburg entwickeln einen Algorithmus, wissen aber nicht so recht, was sie damit anfangen sollen. Ein dritter Student - Sohn von Betreibern eines Lebensmittelmarktes hat die Idee, mit der Software Prognosen erstellen zu lassen. Und gemeinsam gründen die drei das Start-up-Unternehmen "Bäcker AI" in Großrinderfeld (Main-Tauber-Kreis).
Prognosen aus 150 Daten
Die Software soll vorhersagen, wie viele und welche Backwaren ein Bäcker am nächsten Tag in etwa verkaufen wird. Laut Unternehmen ergibt sich die Vorhersage aus 150 Daten wie Wetter, Feiertage, saisonale Besonderheiten und Ferien.
Inzwischen nutzen Bäckereien aus ganz Deutschland die Software, teilt das Unternehmen mit. Darunter seien sechs aus Baden-Württemberg, davon eine aus dem Kreis Heilbronn, eine aus dem Main-Tauber-Kreis.
Beispielhaft für das Handwerk
Für Ralf Schnörr von der Handwerkskammer Heilbronn-Franken ist das Start-up-Unternehmen aus dem Main-Tauber-Kreis beispielhaft für das Handwerk der Zukunft.
Handwerkskammer Heilbronn-Franken: "Keine Angst vor der KI"
Angst vor künstlicher Intelligenz sei beim Handwerk fehl am Platz. Die künstliche Intelligenz kann keine Dächer decken. Sie kann keine Leitungen ziehen und auch kein Brot backen. Und deswegen braucht kein Handwerksbetrieb Angst vor der künstlichen Intelligenz haben, sondern man muss die Vorteile nutzen, so Schnörr.
Für ihn liegen die Vorteile auf der Hand: KI könne helfen, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und damit auch Mitarbeitende sparsamer einzusetzen. Und das wäre möglicherweise ein Ausweg aus dem Fachkräftemangel.